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Nothelfer, Schutzpatrone, Heiligen, Märtyrer
Verzeichnis der Schutzpatrone, Nothelfer, Heiligen, Märtyrer, biblischen Personen, deren Spuren man in Gemeinden im Dreisamtal und seiner Umgebung findet. Ihnen sind Kirchen und Kapellen geweiht, oder sie sind auf Bildnissen oder Skulpturen zu entdecken.
Die Idee der Zusammenstellung stammt von der BZ-Serie „UNSERE HEILIGEN – Spurensuche im Breisgau“. (Badische Zeitung, 31. 10. 2018 bis …; Badische Zeitung)
Die Darstellung der Heiligen erfolgt mit Attributen, in besonderen Zusammenstellungen sowie Darstellungsformen, die für sie typisch sind. Daher erhält das Verzeichnis „Heilige“ auch Stichworte und Hinweise zu diesen Typisierungen.
In der römisch-katholischen Kirche sind Schutzpatrone, Nothelfer, Heiligen, Märtyrer verstorbene Personen, die sich „in der seligmachenden Gottesschau befinden und die deswegen als Heilige bezeichnet werden dürfen und als solche verehrt werden sollen“.
Diesen Status erhalten die Verstorbenen „nach dem kirchenrechtlichen und dogmatischen Akt „der Heiligsprechung“.
Die Heiligsprechung hat auch liturgische Bedeutung, da nach der Heiligsprechung nicht mehr für den Betreffenden, sondern zu ihm um seine Fürsprache und mit ihm zu Gott gebetet werden kann.
Mit der Heiligsprechung ist nicht die paulinische Anrede aller Getauften als „Heilige“ gemeint, wie es Paulus im 1. Korintherbrief formuliert: „Paulus, […] an die Kirche Gottes, die in Korinth ist, – an die Geheiligten in Christus Jesus, berufen als Heilige mit allen, die den Namen Jesu Christi, unseres Herrn, überall anrufen, bei ihnen und bei uns.“ (1. Kor 1,1-2)
[Zitate aus Wikipedia, dort auch näheres zur Heiligsprechung, z.B. Geschichte des Verfahrens, Kritik an Selig- und Heilig-sprechungen; Zugriff am 27.3.2019]
A
Agatha von Catania, Geweihte Jungfrau (hl. Agatha): starb um 250 als Märtyrin. Der Legend nach lehnte die Tochter wohlhabender Eltern die Hochzeit mit dem heidnischen Stadthalter von Sizilien ab, dieser ließ sie daraufhin verhaften und ihr, da sie standhaft blieb, die Brüste abschneiden. Ihre Wunden pflegte der heilige Petrus.
Dargestellt wird sie meist mit einem Palmenzweig, Zeichen ihres Martyriums, und oft mit ihren abgeschnittenen Brüsten.
Schutzheilige der Armen und Hirtinnen, der Glocken- und Erzgießer, … , in der Schweiz der Feuerwehren; Helferin bei Brusterkrankungen, Viehseuchen, Erdbeben; Gedenktag 5. Februar (katholisch).
[mehr in Wikipedia, Zugriff am 24.8.2018 /
Badische Zeitung, 1.2.2019, Zugriff am 9.2.2019]
Hl. Agatha im kleinen Sitzungszahl (Thomas-Nörber-Saal) des Ordinariats Freiburg, Herrenstraße (Foto: © Pascal und Wilfried Leiser, 27.11.2018)
Darstellungen der hl. Agatha in der Pfarrkirche St. Peter und Paul, Freiburg-Kappel
Anna, hl. Anna (griechisch, aus dem Hebräischen: hanna = die Begnadete): legendäre Mutter der Maria. Erwähnt wird sie und ihr Mann Joachim in dem um 200 n. Chr. entstandenen apokryphen Protoevangelium des Jakobus.
Im 14. Jh. kommt der Anna-Kult auf, und es taucht das Bildmotiv „Anna selbdritt“ auf.
Anna ist Patronin der Mütter, Berg- und Kaufleute. [mehr in Wikipedia, 24.8.2018]
Anna selbdritt: in der christlichen Bildgestaltung eine Darstellung der hl. Anna mit ihrer Tochter Maria und dem Jesuskind.
Im 14. Jh. kommt der Anna-Kult auf, und es taucht das Bildmotiv „Anna selbdritt“ auf, dass als Motiv besonders im 15. und 16. Jh. beliebt war, z.B. „Anna selbdritt“ von Leonardo da Vinci zwischen 1500 und 1510. [mehr Wikipedia, 3.7.2019]
Foto links: Gemälde von Leonardo da Vinci aus Wikipedia
Foto rechts: Altarfigur in St. Peter und Paul, Freiburg-Kappel
Antonius von Padua: geboren um 1195 in Lissabon, gestorben 13. Juni 1231 in Arcella bei Padua; er war portugiesischer Ordenspriester des Franziskanerordens. Heiliggesprochen wurde er bereits elf Monate nach seinem Tod, 1946 erhob ihn Papst Pius XII zum Kirchenlehrer.
Antonius war als Missionar und Prediger an verschieden Orten (Südfrankreich, Italien) tätig und fiel dabei mit seiner außergewöhnlichen Redebegabung auf. Der Legende nach predigte er in Rimini sogar den Fischen.
Dargestellt wird er in der Ordenstracht der Franziskaner und seit dem 15. Jahrhundert meist mit einem auf einem Buch sitzenden Jesuskind im Arm. Dieses Attribut greift ein eine Vision des Heiligen auf.
Antonius ist Schutzheilige der Bäcker, Schweinehirten, Bergleute, Reisenden und Sozialarbeiter.
Angerufen wird er bei Unfruchtbarkeit, Fieber, Pest, Schiffbruch, Kriegsnöten, Viehkrankheiten und auch für das Wiederauffinden verlorener Gegenstände (daher der scherzhafte Beiname „Schlampertoni“).
Gedenktag: 13. Juni (katholisch).
[mehr in Wikipedia, November 2023]
B
Barbara (grch.-lat. Die Ausländerin), legendäre Heilige Ende des 3. Jahrhunderts, angeblich aus Nikomedien (heute Izmet, Türkei) nach anderer Tradition aus Heliopolis (heute Baalbek, Libanon). „Sie ist […] historisch eine eher unwahrscheinliche Figur, dennoch eine der bekanntesten Heiligen.“ [Ökumenisches Heiligenlexikon] Den Legenden nach war sie gut erzogen und hübsch und wollte – gegen den Wunsch ihres Vaters – nicht heiraten, um ihren christlichen Glauben in jungfräulicher Hingabe an Gott zu leben. Je nach Legendenvariante erlitt sie deswegen mehr oder weniger grausame Strafen. Nach einer Legendenvariante enthaupte ihr eigener Vater sie schließlich. [mehr in Wikipedia, dem Ökumenisches Heiligenlexikon, bei Badische Zeitung, 29.3.2019]
Barbara gehört zu den 14 Nothelfern; Gedenktag: 4. Dezember (Barbaratag). Sie ist Patronin verschiedener Berufe, unter anderem der Bergleute, Steinhauer und Geologen.
Attribute bei der künstlerischen Darstellung: Turm mit drei Fenstern (als Symbol der Dreieinigkeit), Kelch, Hostie, Schwert.
Der Turm weist auf ihre Wehr- und Standhaftigkeit im Glauben hin. Zudem knüpft der Turm an eine Legende an, der zufolge ihr Vater sie in einen Turm einsperrte, in dem Versuch sie an ihrer Hinwendung zum Christentum zu hindern. Sie bekannte sich dennoch zum Christentum und ließ ein drittes Fenster in den Turm einbauen, als Symbol für die Dreieinigkeit.
-Freiburg-Littenweiler: Die hl. Barbara ist Patronin und Schützerin der Pfarrkirche und der Gemeinde
St. Barbara in Freiburg-Littenweiler.
Schon die Barbara-Statue auf dem Kirchenvorplatz weist auf die Kirchenpatronin hin ebenso wie die in
Kupfer getriebenen Beschläge der Kirchenportale „Mit Schrift und Symbolen" [Theo Loskant; S.3]:
GLAUBENSSTARK an den dreieinigen Gott, wie der Turm mit den drei Fenstern uns deutet,
CHRISTUSINNIG durch Hostie und Kelch der hl. Eucharistie in der Gemeinschaft mit Jesus Christus
vereinigt,
BIS IN DEN TOD beweisen wir unsere Treue zu Gott
WIE BARBARA die durch das Schwert starb und für ihren Sieg mit
Palmenzweig und Krone belohnt wurde.“ [Theo Loskant; S.4]
Im Kircheninneren zeigt das rechte Mosaik auf der Altarraum-Rückwand eine Darstellung der hl. Barbara mit Turm, Kelch und Hostie. Siehe Foto rechts oben.
Beim Neubau der Kirche wurde die der hl. Barbara gewidmete Seitenkapelle angefügt. In ihr steht der barocke Hochaltar aus der ehemaligen Dorfkapelle mit einem Altarblatt von 1870, angefertigt von der Freiburger Malerin Crescentia Stadler und ihrer Nichte Maria Jacquot.
"Vom Tode durch das Schwert bedroht, schaut Barbara gottergeben nach oben, von wo ein
Engel ihr das heilige Sakrament als Wegzehrung bringt und den Kranz als ewige Siegerkrone reicht, nachdem sie auf die irdische Krone zu ihren Füßen verzichtet hat." [Theo Loskant; S.14]
-Kirchzarten-Burg: Die hl. Barbara, Holzfigur, in der Jakobuskaplle, Himmelreich.
Foto von Dietrich Michael Weidmann aus Wikipedia
Beatus (lat. der Glückliche) (gest. angeblich 112 in der Beatushöhle am Thunersee), Patron der Schweiz sowie Schutzheilige gegen Krebs und Pest; Gedenktag 9. Mai. Attribute: Einsiedler vor einer Höhle, Drache.
Beatus gilt als Apostel der Schweiz. Der Legend zufolge hat er den furchtbaren Drachen der Beatushöhle, der die Gegend verwüstete, mit dem Kreuz bedroht. Der Drache stürzte sich daraufhin in den Thunersee und ertrank. Die Höhle ist seit dem 13. Jahrhundert Wallfahrtsort.
Den historischen Hintergrund für die Legende und die Verehrung von Beatus bildet wohl der iroschottische Abt Beatus des 722 gegründeten Klosters Honau (heute Rheinau/Ortenau). Vom Kloster aus wurde die Innerschweiz im 6./7. Jahrhundert missioniert.
[mehr in Wikipedia, Zugriff am 26.2.2019]
Blasius von Sebaste (gest. um 316) war Bischof von Sebaste, dem heutigen Sivas (Türkei). Er starb als Märtyrer während einer Christenverfolgung. Zahlreiche Legenden haben seine Heilungen zum Thema, er zählt zu den Vierzehn Nothelfern. [mehr in Wikipedia]
Dargestellt wird er meist als Bischof mit Stab und Mitra sowie mit zwei gekreuzten Kerze.
Gedenktag: 3. Februar
Fotos aus den Kirchen: Buchenbach, Kirchzarten-Zarten, Schluchsee
Franz von Assisi, Franziskus (1181/82 – 1226): italienischer Ordensstifter (Franziskaner). Er stellte sein Leben ganz in den Dienst der Nachfolge Christi und war ab 1209 als Wanderprediger unterwegs. Von 1220 an zog er sich in die Berge bei Arezzo zurück, dort empfing er am 17.9.1224 die Wundmale Christi (Stigmatisation). Besonders berühmt ist sein „Sonnengesang“.
Schutzeiliger Italiens, Legenden um sein Leben und seine Wundertaten verbreiteten sich seit Ende des 14. Jahrhunderts rasch. Heiligsprechung schon zwei Jahre nach seinem Tod.
Gedenktag: 4. Oktober
Attribute bei Darstellung in der Kunst: das Tau-Kreuz – damit segnete Franziskus und unterzeichnete seine Briefe – oder das Tau.
[mehr in Wikipedia, Zugriff am 25.3.2019]
-Stigmatisierter Franziskus auf dem Altargemälde von Benedikt Gambs, 1750, in
St. Hilarius, Freiburg-Ebnet.
H
Hilarius von Poitiers (hl. Hilarius)(um 315 - 367): erster aktenkundig gewordener Bischof von Poitiers (um 350), wurde 1851 zum Kirchenlehrer erhoben.
„Hilarius wuchs in einer wohlhabenden heidnischen Familie auf, studierte wie damals üblich, Philosophie und Rhetorik, um dann römischer Beamter zu werden. 345 ließ er sich mit Frau und Tochter taufen und bereits fünf Jahre später wählte ihn die kleine christliche Gemeinde von Pictavium (Poitiers) zu ihrem Bischof.“ [Wikipedia]
Hilarius war der erste lateinische Hymnendichter, schrieb unter anderem einen Kommentar zum Matthäus-Evangelium, den wohl der älteste erhaltene. Sein Hauptwerk ist „Über die Dreieinigkeit“. Er gilt als der bedeutendste lateinische Dogmatiker vor Augustinus.
Titelblatt einer Ausgabe der Werken von Hilarius, Paris 1652
Bild-Quelle: Heiligenlexikon
„Von der Exilszeit im nichtlateinischen Ausland profitierte seine Theologie, weil die Hochsprache der damaligen Zeit das Griechische war und er über sie Zugang zu bedeutenden theologischen Texten erhielt. Heimgekehrt wurde er zum Vermittler zwischen östlichem und westlichem Denken und konnte so dazu beitragen, dass sich das Glaubensbekenntnis des Konzils von Nizäa (325), das die Wesensgleich-heit von Vater und Sohn bekennt, ohne zu einem Zwei-Gott-Glauben zu kommen, schließlich durchgesetzt hat.“ [Barbara Henze, Konradsblatt].
Schutzpatron der schwächlichen Kinder und gegen Schlangenbiss, Gedenktag 13. Januar (katholisch)
[mehr in Wikipedia, gelesen im April 2019]
-Katholische Pfarrkirche St. Hilarius, Freiburg-Ebnet: Kirchenpatrone sind die
fränkischen Bischöfe St. Hilarius und St. Remigius. Ihre Namen lassen vermuten, dass schon um 1000 ein Gotteshaus vorhanden war. Urkundlich erwähnt wird erstmals 1353 eine Kapelle in Ebnet, sie war lange Zeit Filialkirche von Kirchzarten. Das Altarbild in der heutigen, ersten barocken Dorfkirche im Breisgau Kirche, geschaffen von Franz Bernhard Altenburger, 1730, zeigt die beiden Kirchenpatrone.
Bischof Hilarius als Fürsprecher der Gemeinde Ebnet,
Ausschnitt des Altarblatts in St. Hilarius, Freiburg-Ebnet.
-Artikel von Barbara Henze im Konradsblatt, Zugriff im Janaur 2019
Hubertus von Lüttich (geb. um 655; gest. 30. Mai 727) war Bischof von Maastricht und Lüttich. Er wird als Schutzpatron der Jäger verehrt.
I-J
Jakobus der Ältere: Jünger Jesu, gehört zusammen mit seinem Bruder Johannes sowie Andreas und Simon Petrus zu den erstberufenen Jüngern. Sie nehmen im Kreis der Jünger eine besondere Stellung ein. So ist Jakobus zusammen mit Petrus und Johannes auf dem Berg der Verklärung dabei: „Da erschien ihnen Moses und Elija die mit ihm [Jesus] redeten.“ [Matthäus, 17, 3] Im Garten Getsemani wird der Zeuge der Verzweiflung Jesu angesichts seines bevorstehenden Leidenswegs. (Matthäus 26, 37).
Foto übernommen aus Wikipedia:
Jakobus der Ältere – Fresko in der Kathedrale von Le Puy-en-Velay
In der Apostelgeschichte (12, 1-2) wird berichtet, dass Jakobus in der Zeit zwischen 41 und 44 n.Chr. mit dem Schwert hingerichtet wurde: „Um jene Zeit ließ König Herodes einige Mitglieder der Gemeinde verhaften und misshandeln. Jakobus, der Bruder des Johannes, ließ er mit dem Schwert hinrichten.“
Nach einer Legende befindet sich sein Grab in Spanien, das im späten 9. Jahrhundert wiederentdeckt wurde. Nach Errichtung einer Kapelle über dem Grab und später einer Kathedrale, entwickelte sich darum der Pilgerort Santiago de Compostela, zu der die Jakobswege führen.
Jakobus der bedeutendste Heilige weltweit, sein Gedenktag in der evangelischen und katholischen Kirche ist 25. Juli. Er ist unter anderem Schutzpatron Spaniens und der Pilger. Dargestellt wird er meist stehend, oft als Pilger mit Jakobsmuschel und Pilgerstab.
[frei zitiert nach: Wikipedia, dort auch mehr zum Forschungsstand und zu den Kontroversen um die spanische Jakobslende]
Johannes-Minne (Johannesminne): Seit der Gotik bekanntes Motiv der christlichen Ikonografie, der Jünger Johannes lehnt seinen Kopf an die Brust Jesu.
Josef von Nazareth: Bräutigam Marias und Ziehvater Jesu, in den Evangelien als Zimmermann oder Bauhandwerker aus Nazareth beschrieben. Beginn der Verehrung ab dem 15. Jahrhundert, Papst Pius IX erklärte den heiligen Josef 1870 zum Schutzpatron der katholischen Kirche.
Patron der Arbeiter, Zimmerleute und Holzfäller.
Laubishofkapelle
Zarten
Attribute: Jesuskind auf dem Arm, blühender Wanderstab, Lilie, Taube, Winkelmaß und andere Zimmermannswerkzeuge.
Gedenktag: 19. März (Hochfest im römischen Generalkalender, Gedenktag im Evangelischen Namenkalender der EKD).
Der Heilige Josef, ist Schutzpatron der Pfarrkirche in Oberwöhr bei Rosenheim/Bayern. Die Gemeindeseite enthält eine inhaltsreiche Würdigung ihres Schutzpatrons.
[mehr im Ökumenisches Heiligenlexikon; Zugriff im August 2019]
K
Kirchenpatron: Schutzheiliger einer katholischen Kirche [siehe auch: Patron]
L
Longinus: legendärer römischer Hauptmann, in dem neben Legenden, Schilderungen aus den Evangelien beim Kreuzestod Jesu in einer Person gebündelt werden.
Nach dem Tod von Jesu heißt es im Matthäusevangelium „Als der Hauptmann und die, die mit ihm Jesus bewachten … sahen was geschah, gerieten sie in große Furcht und sagten: Das war in Wahrheit Gottes Sohn!“. Bei Markus ist zu lesen: „Als der Hauptmann … ihn [Jesus] so sterben sah, sagte er: Dieser Mensch war in Wahrheit Gottes Sohn!“. Bei Lukas ist zu lesen: „Als der Hauptmann sah, was geschehen war, pries er Gott und sagte: Wahrhaftig, dieser Mensch war ein Gerechter!“. Einzig im Johannesevangelium wird nach dem Tod Jesu die Handlung eines Soldaten berichtet: „Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, dass er schon tot war, … stieß einer von den Soldaten ihm seine Lanze in die Seite, und sofort kam Blut und Wasser heraus.“
Fresko von Fra Angelico (um 1437–1446)
Schatzkammer Wien
Der heilige Longinus wurde derjenige, der Jesu mit seiner Lanze in die Seite sticht, daher wohl sein Legendennamen „Longinus“ – „die Lanze“ heißt auf griechisch „Lonche“ – und derjenige, der auch die Gottessohnschaft von Jesus unter dem Kreuz bezeugte.
Der Legende nach ließ Longinus sich taufen, verließ Palästina und verkündigte in Mantua das Evangelium, starb in Cäsarera als Märtyrer. Die Lanze des Longinus wurde erstmals in einem päpstlichen Schreiben aus dem 13. Jahrhundert mit der „Heiligen Lanze“ identifiziert, die seit dem frühen Mittelalter zu den Herrschaftsinsignien des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nationen gehörte. Die Lanzenspitze der „Heiligen Lanze“ befindet sich in der Schatzkammer der Hofburg in Wien.
In der Volkskunst des Schwarzwalds fand der Hauptmann Longinus beim geschnitzte Longinus-Kreuz, eine Form des Arma-Christi-Kreuzes, regionale Verbreitung.
[mehr in Wikipedia, Abbildungen aus Wikipedia– Die freie Enzyklopädie, Zugriff im April 2020]
M
Margareta (hl. Margareta von Antiochia): legendäre Märtyrerin, enthauptet um 305, gehört zu den 14 Nothelfern. Sie ist unter anderem Schutzpatronin der Bauern.
[mehr in Wikipedia– Die freie Enzyklopädie]
Maria Immaculata (lat. die Unbefleckte): Beinahmen der Gottesmutter Maria, die von der Erbsünde bewahrt ist. Eine häufige Darstellung in der Kunst zeigt sie, auf der Erdkugel oder auf der Mondsichel stehend. Steht sie auf der Erdkugel zeigt die Darstellung oft wie sie mit einem Fuß eine Schlange, das biblische Symbol der Sünde, zertritt. Die Schlange windet sich dabei meist um die Erdkugel. Dadurch wird symbolisiert, das Maria Siegerin über die weltlichen Sünden ist.
[mehr in Wikipedia– Die freie Enzyklopädie]
N-O
Nepomuk (hl. Johannes Nepomuk): Johannes Nepomuk, geboren um 1350, wuchs in der westbömischen Stadt Nepomuk in Tschechin auf und starb 1393 in Prag. Er studierte Rechtswissenschaft an der Karls-Universität in Prag und in Padua und wurde zum Generalvikar des Bischofs in Prag ernannt. In dieser Funktion wurde er im Verlauf der Auseinandersetzungen zwischen der Kirche und dem deutschen sowie bömischen König Wenzel IV. verhaftet, gefoltert und schließlich in der Moldau ertränkt.
Hl. Nepomuk auf der Karlsbrücke, Prag
Der Legende zufolge verlangte König Wenzel IV. vom Generalvikar Johannes Nepomuk, dass er das Beichtgeheimnis verletzte und über Wenzels Frau Aussagen mache. Als er sich weigerte, ließ er den unbequemen Gegenspieler am 20. März 1393 kurzerhand von der Karlsbrücke in die Moldau werfen [...|. Dort wurde sein Leichnam gefunden, umgeben von sechs glitzernden Sternen, die das Wort „tacuit = er hat geschwiegen“ symbolisieren sollen. [Althaus, Hermann, Seite 54]
In Böhmen entluden sich wenig später die Spannungen zwischen Kirche und König und mündeten in die Hussitenkriege. So wurde erst 1683 ein Bildnis jenes inzwischen viel verehrten Märtyrers auf der Karlsbrücke in Prag aufgestellt, eine Votivgabe des Mathias von Wunschwitz, den die Anrufung des Johannes von Nepomuk aus Todesgefahr errettet haben soll. Der Entwurf dieser Darstellung, von Matthias Rauchmiller aus Wien, wurde der Prototyp für alle weiteren Nepomuk-Darstellungen. Foto rechts aus Wikipedia
1729 wurde er von Papst Benedikt XIII. heiliggesprochen. [mehr in Wikipedia]
Bekanntester Brückenheiliger der neueren Zeit, unter anderem Schutzpatron der Flößer, Schiffer und Müller sowie der Brücken; Schutzpatron von Böhmen, Salzburg, Prag, sowie des Beichtgeheimnisses und gegen Wassergefahren.
Waldsee
Ebnet
Zarten
Nikolaus von Myra, einer der bekanntesten Heiligen, Konzilsbischof und Gabenbringer; geboren um 280/286 in Patara, von dem Ort nahe beim heutigen Kalkan in der Türkei sind nur noch Ruinen übrig; gestorben zwischen 345 und 351 in der Hafenstadt Myra, heute Demre in der Türkei im südwestlichen Teil Kleinasiens.
Er war wohl in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts Bischof von Myra, damals eine Hafenstadt des römischen Reich, berichtet wird, dass er am ersten Konzil von Nizäa, 325, teilnahm. Gesicherte historische Nachrichten über das Leben und Wirken von Nikolaus gibt es jedoch nur wenige.
Über sein hilfreiches und mildtätiges Wirken im Einsatz für Arme, Verfolgte und Hungernde geben viele Legenden Auskunft. Sie sind wohl zum Teil auch verschmolzen mit Erzählungen über das Leben und Handeln des gleichnamigen Abtes des Klosters Sion bei Myra, der 564 starb.
[mehr in Wikipedia – Die freie Enzyklopädie, sowie im Ökumenisches Heiligenlexikon]
Dargestellt wird der hl. Nikolaus in der Westkirche meist als Bischof mit Mitra und Stab, manchmal hält er ein Evangelienbuch in der Hand auf dem drei goldene Kugeln, Brote oder Äpfel liegen. Letzteres ist Ausdruck seines mildtätigen Handelns. Eine der Legenden illustriert dies: „Eine Familie war derart mittellos geworden, dass ihre drei Töchter ihr Geld als Prostituierte verdienen sollten. Damit die jungen Frauen dieses Tun beenden und heiraten konnten, warf Nikolaus nachts drei Goldklumpen durch das Fenster des Hauses.“ [„Unsere Heiligen“, Badische Zeitung, 6.12.2018]
„Hl. Nikolaus von Bari“, Gemälde von Tinteretto, Kunsthistorisches Museum Wien
übernommen von Wikipedia – Der freien Enzyklopadie
Hl. Nikolaus ist unter anderem Schutzheilige von Berufen wie Seefahrer, Binnenschiffer, Kaufleute, Rechtsanwälte, Apotheker, Metzger und Bäcker sowie von unschuldig Verurteilte, für Kinder, Schüler und Studenten.
Gedenktag: 6. Dezember
Oswald, heiliger: Patron der St. Oswald-Kapelle im Höllental; König von Northumbria von 634-642, sorgte dort für die Wiedereinführung des Christentums, starb in einer Schlacht gegen einen heidnischen Herausforderer. Gilt daher als Märtyrer. Wird als Heiliger verehrt und ist Schutzpatron der Kreuzfahrer, der Schnitter und des Viehs.
Patron: Heiliger, dessen Schutz man sich anvertraut (Schutz-Patron). Man unterscheidet Landes-, Stadt-, Diösesan-, Kirchen-Patrone; Patrone für besondere Berufe, besondere Gefahren, Krankheiten und Anliegen. Namens-Patron ist ein Heiliger, dessen Namen Katholiken bei der Taufe gegeben wird und der als Schutzheiliger für das Leben gilt.
Patrozinium (lat. Schutz (durch einen Patron))
-in der christlichen Liturgie: der Heilige oder das Glaubensgeheimnis, dem eine Kirche geweiht ist,
-Patrozinium, Patronatsfest: Festtag des Kirchenpatrons
Remigius von Reims (hl. Remigius) (um 436 - 533): seit 458 Bischof von Reims, verehrt als einer der großen Heiligen des fränkischen Volks.
Remigius stammt aus einer wohlhabenden Familie des gallo-römischen Adels und wurde bereits 22jährig zum Bischof berufen.
„Nach der Eroberung seiner Heimatregion durch aus Osten eingedrungene Franken bemühte er sich erfolgreich um die soziale und religiöse Integration der neuen Machthaber in die spätrömische Tradition. Insbesondere machte er es sich zur Aufgabe, die Franken für die römische Kirche zu christianisieren und zur Abkehr vom Arianismus zu bewegen, dem sie teilweise anhingen.“ Er taufte den ihm verbundenen Merowingerkönigs Chlodwig I und „wird deshalb auch als „Apostel der Franken“ bezeichnet. Zudem gilt er als Gründer mehrerer Bistümer in Frankreich.“ [Wikipedia]
Taufe Chlodwigs in der Kathedrale vom Reims (Statue vor der Kathedrale) [Wikipedia]
Schutzheiliger gegen Pest, Schlangenbiss, Fieber, Halskrankheiten, Verzagtheit, Versuchungen und religiöse Gleichgültigkeit.
Gedenktag: 13. Januar – aber nicht einheitlich (z.B. in Reims 29. 3.).
[mehr in Wikipedia, gelesen im April 2019]
-Katholische Pfarrkirche St. Hilarius, Freiburg-Ebnet, Kirchenpatrone
sind die fränkischen Bischöfe St. Hilarius und St. Remigius. Ihre Namen lassen vermuten, dass schon um 1000 ein Gotteshaus vorhanden war. Urkundlich erwähnt wird erstmals 1353 eine Kapelle in Ebnet, sie war lange Zeit Filialkirche von Kirchzarten. Das Altarbild in der heutigen, ersten barocken Dorfkirche im Breisgau Kirche, geschaffen von Franz Bernhard Altenburger, 1730, zeigt die beiden Kirchenpatrone.
Bischof Remigius, Ausschnitt des Altarblatts in St. Hilarius, Freiburg-Ebnet.
S
St.Peter und Paul Kappel
ehemals
St.Hilarius Ebnet
Sebastian (hl. Sebastian): römischer Soldat, er wird seit dem 4. Jahrhundert als Märtyrer und Heiliger verehrt. Der Überlieferung zufolge hatte sich Sebastian als Hauptmann der Prätorianergarde (Garde-Truppe der römischen Kaiser) am kaiserlichen Hof von Diokletian (Römischer Kaiser, * zwischen 236 und 245; † um 312) öffentlich zum Christentum bekannt und notleidenden Christen geholfen, woraufhin ihn Diokletian zum Tode verurteilte und ihn von numidischen Bogenschützen erschießen ließ.
Schutzheiliger gegen Pest und Seuchen, Schutzpatron der Sterbenden und der Schützen, Gedenktag 20. Januar.
In der Kunst wir er meist bei seiner Erschießung an einem Baum angebunden dargestellt, spätestens ab der Renaissance als Jüngling.
[mehr in Wikipedia, gelesen im März 2019 / Badische Zeitung, 19. 1. 2019]
-Untere linke Figur auf dem Altarbild eines ehemaligen Seitenaltars
von Benedikt Gambs in St. Hilarius, Freiburg-Ebnet, 1750.
-Skulptur von J.B. Sellinger am linken Seitenaltar in
Freiburg-Kappel: St. Peter und Paul, zugeschrieben Johann Baptist Sellinger
-Bild mit Ortsansichten aus dem Dreisamtal in der ehemaligen Schlosskapelle auf dem Gelände des Kolleg
St. Sebastian, Stegen.
-Skulptur in der Herz-Jesu-Kirche, Stegen. Sie wurde geweiht zu Ehren des allerheiligsten Herzens Jesu
und des heiligen Märtyrers Sebastian.
-Zentrale Skulptur eines Seitenaltar in St. Gallus, Kirchzarten.
Sch
Schutzheilge, Schutzheiliger: siehe Patron
Schutzmantelmadonna: Darstellung Marias in einem von ihr selbst oder von Engeln ausgebreiteten Mantel, der die Gläubigen, häufig auch nur die Stifter des Kunstwerkes, schützend umfängt. Das Motiv kam im 13. Jahrhundert auf und wurde besonders durch die Zisterzienser und Dominikaner verbreitet. Im Mittelalter wird Maria mit diesem Motiv auch um Schutz vor der Pest angefleht. Dem Motiv liegt ein alter deutscher Rechtsbrauch zugrunde, wonach Verfolgte Schutz unter dem Mantel hochgestellter Personen fanden. [frei zitiert aus dtv-Lexikon]
Das Foto – rechts oben – zeigt die Sandsteinskulptur einer Schutzmantelmadonna aus der Zeit um 1360. Die Skulptur stand am Hauptturm des Freiburger Münsters (siehe Foto links oben).
Heute steht sie im Museum der Freiburger Münsterbauhütte (Inv.-Nr.: St-00236). Website der Münsterbauhütte zur Skulptur der Schutzmandelmadonna, Zugriff im November 2023.
St
Altargemälde von Benedikt Gambs (Ausschnitt)
Stigmatisation (als religionspsychologisches Phänomen) bezeichnet die Ausprägung von Jesu Wundmalen bei einem lebenden Menschen ohne eine äußere Einwirkung. Das äußere Erscheinungsbild zeigt dabei alle oder einzelne Wunden der Passion (Geißelung, Dornenkrönung, Nagelwunden, Bruststich), die sich jedoch durch Wundversorgung nicht heilen lassen. Im Brief des Paulus an die Galater (6,17) werden die Wundmale Jesu erwähnt: „Ich trage die Zeichen (Stigmata) Jesu an meinem Leib.“ Als erste durch Quellen beglaubigte Stigmatisation gilt die des hl. Franz von Assisi (1224). Seit dem werden mehrere Hundert nicht zweifelhafte Fälle gezählt.
Natürliche Erklärungsansätze weisen auf die Analogie zu hypnotischen oder autosuggestiv herbeigeführten Phänomenen hin.
[mehr in Wikipedia, Zugriff am 25.3.2019]
T-V
Verklärung Christi oder Verklärung des Herrn bezeichnet ein Offenbarungsereignis, das nach dem Zeugnis der Evangelien drei Apostel (Petrus, Jakobus und Johannes) erlebten, als sie Jesus Christus auf einen Berg in besonderer, verklärter Form und mit den Propheten Moses und Elija sahen.
Das Fest der Verklärung wird im liturgischen Kalender der römisch-katholischen Kirche am 6. August gefeiert. In den lutherischen Gemeinden wird es am letzten Sonntag nach Epiphanias (6. Januar) begangen. [Wikipedia]
Raffael: Transfiguration (1516/20) – Ausschnitt, Vatikanische Museen, Rom; übernommen von Wikipedia
In der Pfarrkirche Pfarrkirche Verklärung Christi der Gemeinde Feldberg hat der Künstler Carl Heinz Wienert (1923-1963) die farbigen, abstrakten Glasfenster gestaltet. Er ließ sich dabei durch den Bericht der Verklärung Christi im Evangelium des Matthäus (17, 1-9) inspirieren. Er sagt dazu (unter anderem): „Vom Geistigen her verlangt das Thema der Verklärung eine farbige Entsprechung. Der Glanz und die Kraft der Farben geben dem Matthäuswort den deutenden Sinn: ‚Und er wurde vor den Augen verwandelt; sein Angesicht leuchtete wie die Sonne‘ (rote Zone)“. [Günter Hirt, Seite 16]
Fenster über dem Altarraum der Pfarrkirche Verklärung Christi von Carl Heinz Wienert
Vitus (Veit): Heiliger aus Süditalien starb als Märtyrer unter Diokletian, römischer Kaiser zwischen 284 und 305.
W
Wendelin von Tholy (555 – 617(?)), Abt des Klosters Tholy, Saarland; Patron der Hirten und Herden. Bauernregel: „St. Wendelin, verlass’ uns nie, schirm' unseren Stall, schütz’ unser Vieh!“ [mehr: Wikipedia; Zugriff im Februar 2024]
Oktober 2024