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Longinus-Kreuz, St. Peter
An der äußeren Südost-Mauer des Klosters Sankt Peter steht seit 1990 ein Longinus-Kreuz. Diese Kreuzform gibt es fast nur im Südschwarzwald. Im Bereich des Einzugsbereich der Dreisam ist einzig dieses in St. Peter zu finden.
Das Kreuz ist eine besondere Variante der „Arma-Christi-Kreuze“. Diese Kreuzform zeigt neben dem Kruzifix auch Marterwerkzeuge der Passion Jesu. Zusätzlich dazu stellt das Longinus-Kreuz den römischen Hauptmann Longinus hoch zu Ross dar. Der Legende nach war es der hl. Longinus, der dem gekreuzigten, toten Jesus in die Seite stach, um seinen Tot zu bestätigen, und der unter dem Kreuz bekannte „Dieser Mensch war in Wahrheit Gottes Sohn!“.
Zu erreichen ist das Longinus-Kreuz von der Zähringerstraße aus über den Fußweg, der vor dem Roßweiher nach Norden abzweigt, oder vom Touristenparkplatz aus über die Brücke vom Roßweiher.
Beim Kreuz von St. Peter ist der römische Hauptmann Longinus gekleidet als Dragoner des ehemals in Durlach stationierten Reiterregiments des badischen Markgrafen: blaue Jacke und weiße Hose.
„Als bäuerlicher Schnitzer umgibt er [der Künstler Friedbert Andernach] diesen Longinus mit den „Arma-Christi“-Werkzeugen, und lässt dabei seiner religiösen Phantasie und Erzählkunst … freien Lauf.“ [Hermann Althaus, Seite 24].
Auf der blauen Seite des Kreuzkastens gibt es viel zu entdecken, was mit der Passion Christi zusammenhängt, aufgeschrieben in den Evangelien oder erzählt in Legenden.
Hier nur einige Beispiele: So erinnern ein Wasserkrug und eine Schale auf dem Kreuzquerbalken an die Situation, in der Pilatus vor dem Volk seine Hände wäscht, um zu zeigen, dass er am Tod Jesu unschuldig ist. Ein Schwert auf dessen Klinge ein abgeschnittenes, blutendes Ohr zu sehen ist, spielt auf die Gefangennahme Jesu an, bei der Petrus dem Knecht Malchus ein Ohr abschlägt. Die Säule und die Handschellen am unteren Ende der Tafel, weisen auf die Geißelung Jesu hin, während der er mit Handschellen angekettet war.
Das Kreuz wurde 1990 „von der "Gesellschaft der Kleindenkmale" gestiftet, dem Freiburger Oskar Saier gewidmet, vom Freiburger Bildschnitzer Friedbert Andernach nach alten Vorlagen neu geschaffen“
[Hermann Althaus, Seite 23].
Januar 2023