Eschbach (Stegen-Eschbach)

Eschbach

Luftbild von Eschbach, Blickrichtung nach Südosten

Die Gemeinde Eschbach, seit 1975 Ortsteil von Stegen, erstreckt sich vom nördlichen Rand der Gemeinde Stegen aus etwa 5 km das Eschbachtal aufwärts bis zur südöstlichen Gemeindegrenze von St. Peter und

umfasst das rechts- und linksseitige Einzugsgebiet des Eschbachs. Im Westen grenzt es an den Stegener Ortsteil Wittental, im Nordwesten und Norden ans Glottertal und St. Peter, im Südosten an Buchenbach, im Süden an die Gemeinde Stege.

Eschbach

Wappen der Gemeinde Eschbach, aufgestellt
Ecke Am Sommerberg/Mitteltal

Karte (OpenStreetMap) von Eschbach mit Gemarkungs-grenzen.
Die rote Grenzlinie ist die Grenze der Gemeinde Stegen.

Eschbach

Verkehrsmäßig verbindet Eschbach durch das Eschbachtal das Zartener Becken mit St. Peter über die Landstraße L127, die parallel zum Eschbach verläuft.

Foto rechts: Die "Zufahrt", Landstraße L127, nach Eschbach vom Zartener Becken aus: die Hauptstraße von Stegen wird zur Straße Untertal in Eschbach. Im Hintergrund die Häuser von Oberbriken, im Vordergrund der Eschbacher Ortsteil Reckenberg.

Die Besiedelung der ehemaligen Gemeinde Eschbach besteht weitgehend aus kleineren Ansiedlungen und Einzelhöfen.
Ansiedelungen:
Untertal (Reckenberg), Mitteltal (Eschbach) mit Pfarr-
kirche St. Jakobus
, Obertal,
Berlachen, Steurental, Hintereschbach
Einzelhöfe:
Domilishof, Gabelsgütchen, Grundhof, Kapphof, Molzenhof, Salzhof, Fußenhäusle, Schönberghof,
Geigerhäusle und Hilzihäusle

Die größten Seitentäler des Eschbachs sind der Scherlenzendobel, das Tal des Wolfgrundbachs mit seinen Zweigen Langenbach- und Kurzbachtal, sowie das Steurental. Diese Täler liegen westlich vom Eschbach, östlich gibt es nur einige kleinere Dobel.

Eschbach Ortszentrum

Auf dem Weg ins Ortszentrum

Eschbach

Blick aus dem Dreisamtal auf den Osthang des Eschbachtals

Das Foto rechts wurde südöstlich von Stegen aufgenommen. Standort war der Wirtschaftsweg zwischen Stegener Straße und Mühlenstraße oberhalb des Wagensteigbachs. Der Blick geht zwischen Unter- und Oberbirken hindurch und zunächst über Stegener Häuser hinweg - man sieht nur ihre Dächer – zu den Häusern Am Sommerberg in Eschbach-Mitteltal. Im Hintergrund ist der Hang mit der zerstreut baumbewachsene Fläche unterhalb des Pfisterhäuslebergs zu sehen.
Im Foto unten sind die Hänge vor und hinter den Häusern Am Sommerberg aus der Nähe - von Eschbach-Untertal – aufgenommen.

Eschbach
Eschbach
Eschbach

Foto oben: Blick vom Untertal talaufwärts nach Eschbach: links – mit weißer Fassade – das ehemalige Gasthaus "Zum goldenen Engel". Ein goldener Engel, in einem schönen Nasenschild an der linken Seite der Vorderfront, weist immer noch darauf hin, dass das Haus ehemals ein Gasthaus war (Fotos rechts). Hinter dem ehe-maligen Gasthaus ist das hohe Dach des Peter-bauernhofs zu erkennen. Am Hang oberhalb des Hauses mit der zweifarbigen Giebelseite (gelb-rosa) die Häuser Am Sommerberg.

Eschbach

Foto rechts: Die Landstraße L127 im Bereich Mitteltal, Giebel, First und Turm der Pfarrkirche St. Jakobus, im Hintergrund der Hang hinauf zum Langeck (861 m)

Gebäude

Im Ortszentrum am Anfang der Straße Am Sommerberg sind die öffentlichen Einrichtungen der Gemeinde konzentriert: Mehrzweck- und Vereinshalle, Kindergarten und Grundschule.
Der Ortsvorsteher Bernhard Schuler führte dazu im Jubiläumsjahr 2012 aus: "Die Halle ging 1999 in Betrieb und gab dem Vereinsleben einen deutlichen Auftrieb! … In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich die Grundschule und der Kindergarten mit drei Gruppen. In der Grundschule werden die Klassen eins bis vier einzügig unterrichtet und es gibt eine Kernzeitbetreuung. Der Kindergarten wird dreigruppig mit einer Kleinkindgruppe ab einem Jahr geführt. Entsprechende Umbauten, wie Wickel- und Ruheraum wurden dafür im vergangenen Jahr getätigt." [Interview mit Dagmar Engesser im Dreisamtäler]

Eschbach Eschbach Eschbach

Mehrzweckhalle und Grundschule

Pfarrkirche St. Jakobus

Im Sinne des josephinischen Pfarreinrichtungswerkes wurde 1787 durch das Kloster St. Peter eine Pfarrkirche und ein geräumiger Pfarrhof erbaut. Für den Kirchenbau wurde Materialien und Ausstattungsstücke der abgebrochen Lindenberger Kapelle verwendet, so unter anderem auch das Marien-Gnadenbild des Hochaltars. „Eine großzügige Erneuerung des prächtigen Innenraumes, dazu Ergänzung des Inventars, erfuhr der Bau 1967/68. Es wurde dadurch wieder deutlich, dass Eschbach eine der schönsten Barockkirchen in der Umgebung Freiburgs besitzt.“ [aus: Freiburg im Breisgau - Stadtkreis und Landkreis, Amtliche Kreisbeschreibung; Staatliche Archivverwaltung Baden-Württemberg]

Eschbach Eschbach

Foto links: Kirche und Pfarrhof gesehen von der Straße Hintereschbach aus
Foto rechts: Kircheninnenraum mit Blick zum Hochaltar

Zinken Berlachen

Eschbach

Der Zinken Berlachen liegt am Westhang des Eschbach-Taleingangs

Steurental

Das Steurental ist ein rechtes Seitental des Eschbachs, rund 3,5 km lange und verläuft zwischen dem Bergrücken, der sich vom Kleiner Flaunser (819 m) zum Scherereck (520 m) zieht, sowie dem Bergrücken, der sich vom Kleiner Flaunser zum Eck (642 m) zieht.

Eschbach

Reckenberg

Reckenberg

Luftbild des Ortsteil Reckenberg

Eschbach Eschbach

Der Ortsteil Reckenberg liegt am rechten Taleingang des Steurentals.

Häuser entlang der Steuerentalstraße, im Hintergrund des linken Fotos der Funkmast auf dem Hang des Hansenecks

Hintereschbach

Hintereschbach: Ausschnitt einer Karte von OpenTopMap, Zugriff im November 2020 Karte ist vertikal verschiebbar!

Der eigentliche Ortsteil Hintereschbach befindet sich im Wolfsgrundbachtal, eine Ansiedlung weniger Häuser um die Gehöfte Heinehof und Pfisterhof. Der Wolfsgrundbach mit seinen Zuflüssen bildet ein rechtes Seitentalsystem des Eschbachs. Es zieht sich an der Südseite des Kamms zwischen Flaunser (819 m) und Brombeerkopf (864 m) rund 3 km bzw. 2,5 km aufwärts. Vom Flaunser kommt der Langenbach und seine Zuflüsse, vom Brombeerkopf der Kurzbach und eine Zuflüsse. Beide münden oberhalb des Ortsteils Hintereschbach nacheinander in den Wolfsgrundbach.
Erschlossen werden die Täler und die darin gelegene Einzelhöfe durch die Fahrstraße Hintereschbach.

Eschbach

Abzweigung der Fahrstraße Hintereschbach von der Straße Mitteltal, gesehen vom Kandelhöhenweg aus. Rechts oben auf dem Foto die Pfarrkirche St. Jakobus, im Vordergrund die Wiesen und die Fahrstraße Hintereschbach im Tal des Wolfsgrundbachs.

Das Wolfsgrundbachtal aufwärts

Eschbach Eschbach

Der Heinehof im Wolfsgrundbachtal
Foto links: Blick das Wolfsgrundbachtal aufwärts: im Hintergrund rechts hinter dem Heinehof der schütter bewaldete Hang oberhalb des Pfisterhäusle.

Eschbach

Direkt hinter dem Heinehof führt ein Sträßlein hinauf zum Schwabenhansenhof (Foto rechts), der hoch über dem Talboden steht.

Vom Heinehof talaufwärts führt die Straße Hintereschbach weiter bis zur Einmündung des Langenbachs in den Wolfsgrundbach. Dort gabelt sich die Straße in eine linke, die dem Langenbach folgt, und eine rechte, die weiter dem Wolfsgrundbach folgt (Foto links unten).
Der östlich Straßenzweig führt in Richtung Kappdobel (Foto rechts unten), der westliche vorbei am Salzhof bis hinauf zum Molzenhof (700 m), dem höchst gelegensten Hof von Eschbach.

Eschbach Eschbach Eschbach

Das Langenbachtal aufwärts

Eschbach Eschbach

Der linke Zweig der Fahrstraße Hintereschbach verläuft von der Straßengabelung (460 m) entlang des Langenbachs durch das bewaldete Tal bis hinauf auf 600 m Höhe, bis nach rechts ein Weg zum Gehöft, Hinter-eschbach 26, abbiegt (Fotos rechts) und die Fahrstraße eine scharfe Linkskurve macht, um den Talgrund zu verlassen. Zunächst steigt die Straße – nun steiler – hangaufwärts durch Wald, um dann weiterhin ansteigend über Weiden zu führen. Sie umrundet den Salzberg und endet nach einigen Serpentinen am Molzenhof.

Eschbach
Eschbach

Solbald die Fahrstraße Hintereschbach den Wald verlässt und auf der Höhe über die Weiden führt, hat man einen herrlichen Ausblick über das Eschbachtal hinweg auf die Wallfahrtskirche Maria Lindenberg.(Foto oben)

Fährt man noch weiter nach oben kommen auch der westlicheHänge des Eschbachtals mit ins Blickfeld: Sichtbar wird der Lindenbergbachs, der in den Eschbach fließt, mit seinen Wiesen und Weidensichtbar. (Foto rechts)
Fokussiert das Sonnenlicht ein Motiv, lässt sich auch das einzelne Haus, Lindenbergstraße 20, an dem man auf dem Weg zur Wallfahrtskapelle vorbeifahrt, mit einem Tele attraktiv in Szene setzen. Das Haus liegt noch in der Gemarkung Eschbach! (Foto unten)

Eschbach

Molzenhof

Der Molzenhof liegt am Ende der Fahrstraße Hintereschbach auf 700 m Höhe. Der Hof entstand auf einer Rodungsfläche im Allmendwald, der sog. Oberen Ruthstauden. Daher sein früherer Name „Auf der oberen Ruthstauden“. Seinen heutigen Namen hat er von den Besitzer, die mindestens seit dem 17. Jahrhundert in mehreren Generationen den Hof bewirtschafteten.
„1940 kauften Friedrich und Anna Öhler […] den Hof. Sie bauten den Stall um. 1955 wurde der Wohnteil abgerissen und ein neuer Wohnteil mit Anbau erstellt. […] Bis 1990 wurden Kartoffeln, Getreide und Mais angebaut, wobei von 1975 bis 1994 Gelände vom Salzhof zugepachtet wurde. 1994 übernahm Martin Öhler den 350 Jahre alten Hof, der heute im Nebenerwerb mit Mutterkühen betrieben wird.“ [G. Herrgesell und Ch. Graf: Häuser und Höfe in Eschbach; darin: Hof 24]

Eschbach
Eschbach
Eschbach

Foto links oben: Wohngebäude des Molzenhof gesehen von Südosten aus
Fotos rechts oben: Hühner auf dem Mist vor dem Molzenhof, Hahn der Appenzeller Hühnerrasse
Foto unten: Blick über die Wiese unterhalb des Kleinen Flaunser (819 m) in den Kappdobel Richtung St. Peter; unterhalb der Wiese zunächst der Molzenhof, rechts davon noch eine Stufe tiefer der Salzhof; am Ende des Kappdobel, die unscharfe Häusergruppe, der Zipfeljockenhof

Eschbach

Scherlenzendobel

Eschbach
Eschbach

Foto oben:
Zipfeljockenhof gesehen von dem Weg, der die Wiese nord-östlich oberhalb des Hofes quert. Auf das Wohnhaus läuft die Fahrstraße Scherlenzendobel zu. Die bewaldete Senke rechts auf dem Foto geht hinunter ins Tal des Wolfsgrund-bachs. Die Senke zwischen den Wiesen auf der gegenüber-liegenden Seite des Fotos, aus der Baumkronen hervorlugen führt hinunter in den Scherlenzendobel.

Karte rechts:
Lage des Zipfeljockenhofs auf der Karte von OpenTopMap; Zugriff im November 2011

Der Zipfeljockenhof, Scherlenzendobel 3, steht auf dem Sattel zwischen dem Tal des Wolfsgrundbachs und dem Tal des Scherlenzendobelbachs auf einer Höhe von 580 m. Am Hof endet der eine Zweig der Fahrstraße Scherlenzendobel, sie bietet die einzige Zufahrtsmöglichkeit zum Hof.

Der Weg der die Wiese nordöstlich oberhalb des Hofes quert, biete weite Ausblicke: hinauf in Richtung Kleiner Flaunser zum Salz- und Molzenhof sowie in nordwestlicher Richtung hinüber über das Eschbachtal in Richtung Fußhäusle in südlicher Richtung.

Kleinen Flaunser

Eschbach
Eschbach

Wiesen unterhalb des Kleinen Flaunser mit dem Salzhof, der untere Hof, und dem Molzenhof, der obere Hof, von dem nur das Dach zu sehen ist.

Fußhäusle

Eschbach
Eschbach

Der Dobel des Fußhofbachs und das Fußhäusle; in Hintergrund des linken Fotos der Bergkamm zwischen dem Ibenbach- und Wagensteigbachtal; im Hintergrund des rechten Fotos der Hinterwaldkopf (1198 m)

Tal-NordWesthang

Dobel des Lindenbergbachs

Eschbach

Blick von der Fahrstraße Hintereschbach zwischen Salz- und Molzenhof auf den Dobel des Lindenbergbachs
Foto oben: Wallfahrtskirche Maria Lindenberg und de sich zum Eschbachtal hin öffnende Dobel
Fotos unten: Detailansichten des rechten und linken Dobelhangs

Eschbach
Eschbach

Kleindenkmale

Eschbach Eschbach Eschbach

Jakobusbrunnen

im Pfarrhof, errichtet 1987 in Erinnerung an den damals 200 Jahre zurückliegenden Bau-beginn der Pfarrkirche St. Jakobus

Dreifaltigkeitssäule in
Eschbach-Obertal beim
Scherpeterhof

Flurkreuz oberhalb des
Fußhäusle am Talende
des Fußhofbachs

Historische Hinweise

Eschbach

1111/12erstmalige Erwähnung des Eschbachs oder einer Ansiedlung

im Eschbachtal unter dem Begriff „Acelinisbach“ im Rahmen einer ersten Grenzbeschreibung des jungen Klosters St. Peter.
Große Teile im Tal gehörten zum Kloster St. Peter, Teile zum Kloster Einsiedeln (Dinghof Gitzenhof). Bis nach 1800 besaß das Kloster St. Peter eine Vogtei Eschbach mit neunzehn Höfen und das Haus Sickingen eine Vogtei Eschbach mit sechs Höfen.

1811Eschbach – mit den Vogteien des Klosters und des Hauses

Sickingen sowie zusätzlich die Vogtei Rechtenbach (ebenfalls im Besitz des Klosters St. Peter) – wird dem Großherzogtum Baden zugeordnet und eine Gemeinde im Landamt Freiburg

1837Bei der Auflösung der Gemeinde Wiesneck kommen der Zinken Berlachen und der Schwabenhof
zur Gemeinde Eschbach

1890kommt der Stegener Ortsteil Reckenberg im Tausch gegen die 5 oberen Rechtenbacher Höfe nach
Eschbach

1975Vereinigung der Gemeinden Stegen und Eschbach

Literatur / Links

November 2020

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