Das **Anna-Kreuz** am östlichen Ortsausgang von Freiburg-Ebnet, Blick nach Osten

Auf einer grünen Insel zwischen der Schwarzwaldstraße – sie führt als Landstraße L133 nach Stegen – und dem sie begleitenden Fahrradweg steht am östlichen Ortsausgang von Freiburg-Ebnet das Anna-Kreuz zwischen vier mächtigen Linden – seit 2010 zusammen mit der Anna-Kapelle.

Das Steinkreuz wurde – so die Aufschrift auf dem Sockel – 1825 im Auftrag von David Strecker und Monika Kotterer aus Ebnet errichtet.

Die Inschrift bezieht sich auf eine Kapelle, die bis 1811 an diesem Ort stand. Gestiftet wurde sie vermutlich von Anna Schnewlin von Landeck (1544-1604) zu Ehren der hl. Anna um 1570.
Mehr zu dem historischen Hintergrund auf der Seite der Anna-Kapelle.

Der Standort des Kreuzes

Von Süden und Südwesten aus ist das Ensemble aus Kapelle und Kreuz mit mehreren Bänken, umfasst von den ausladenden Linden, in seiner einladenden Geste wahrzunehmen: ein Ort zum Ausruhen und Innehalten.

Auf der Südseite des Ensembles liegt eine Ackerfläche – auf dem linken Foto begrünt, auf dem rechten umgepflügt. Das rechte Foto ist mit einem Teleobjektiv von der Südseite des Feldes aufgenommen, daher sind hintern den Bäumen sogar die weit entfernten Häuser der Steinhalde zu erkennen.

Von Herbst bis Frühjahr, wenn die Linden ihr Laub abgeworfen haben, reicht der Blick aus der Mitte des Ensembles, am Kreuz vorbei, nach Osten weit in Dreisamtal hinaus.

Steht man rechter Hand vor dem Kreuz blickt man nach Nordosten dem Fahrradweg entlang ins Dreisamtal (Foto links).
Vom Vorplatz der Kapelle aus sieht man hinter dem Kreuz die Stichstraße „Bei der Annakaplle“ zur 2019 eingeweihten Sportanlage des SV Ebnets, den Ballfangzaum seines Fußballplatzes und in Hintergrund rechts über den kahlen Wiesen den Hinterwaldkopf (1.198m).

Das Steinkreuz

Beim Anna-Kreuz hat man „ein klassisches „lateinisches Kreuz" vor sich mit langgezogenem senkrechtem Balken (im Gegensatz zum sog. „griechischen Kreuz" mit gleichlangen Balken). Auf einem Vierkantfuß erhebt sich der Sockel mit einer Inschrift, über den Abdeckplatten erwächst der Stamm, an dem der (oft mit dem Stein verwachsene) Korpus hängt, wobei die Balkenenden in flache, gespitzte oder wie hier in kleeblättrige Enden mündet. Der Korpus zeigt den Gekreuzigten, den Kopf seit der Gotik meist auf die linke Schulter geneigt (vom Betrachter aus gesehen), das Lendentuch nach rechts geknotet, die Füße übereinander gelegt und durch nur einen Nagel gehalten.“ [Hermann Althaus, 2002, Seite 21]

Beide Fotografien wurden 2007 aufgenommen. Zu dieser Zeit stand das Kreuz noch weit außerhalb des Ortes, der Blick ging ungehindert ins offene Dreisamtal. Das Foto des Kreuzes, zoombar und bildschirmfüllend, macht das besonders deutlich.

Text auf dem Sockel des Kreuzes (Foto rechts oben):
„Zur Ehre Gottes u. des bittern Leiden u. Sterben unseres Herr u. Erlösers Jesu Christe hat David Strecker u. seine Ehefrau Monika Kotterer von Ebnet dieses Kreuz zum Andenken der ehemals hier auf diesem Platz gestandenen St. Anna Kapelle errichten lassen
Anno 1825“

Details des Kreuzes

Das Anna-Kreuz auf freiem Feld

Aufnahmen vor 2007: die Anna-Kapelle stand noch nicht, die Wohngebiete Ebnets an der Hornbühlstraße und dem Bäumleacker waren noch nicht gebaut, die Fläche der Sportanlage an der Stichstraße Bei der Annakapelle noch Acker.

Links / Literatur

Althaus, Hermann: Kreuze, Bildstöcke, Grenzsteine im Dreisamtal und dessen Umgebung; 2002; Seite 21
Vorgängertexte (2000 / 2001) zum obigen Buch, veröffentlicht auf www.freiburg-dreisamtal.de im Rahmen der Artikelserie „Wegkreuze in der Region“ des „Dreisamtälers“ Zugriff im Mai 2023
Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg:
Das Wegkreuz ist erfasst beim Projekt Kleindenkmal des Landesamtes.
Schmid, Adolf: Ebnet im Dreisamtal, Mosaiksteine zur Geschichte des heutigen Freiburger Stadtteils; Seite 38, Seite 98