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Bergkamm der Grenzsteine – FR-Ebnet-Ost
Im Wald am westlichen und östlichen Rand des Welchentals sind zahlreichen historische Grenzsteine auf der Gemar-kungsgrenze von Freiburg-Ebnet zu entdecken – gelben Ellipsen auf der Karte links.
Auf der westlichen Gemarkungsgrenze, angrenzend an die Gemarkungen der Stadt Freiburg, stehen Grenzsteine aus dem Jahr 1790. Die Grenzlinie verläuft dort auf dem breiten Bergkamm, der sich vom Roßkopf (737m) über den Kleinen Roßkopf (562) hinunter ins Dreisamtal zieht.
(siehe: Zusammenstellung der wesltichen Grenzsteine)
Auf der östlichen Gemarkungsgrenze, angrenzend an die Gemarkung Stegen-Wittental, stehen Grenzsteine aus dem Jahr 1832. Die Grenzlinie verläuft dort auf dem schmaleren Bergkamm, der sich vom Hornbühl (727m) über den Guckenbühl (533m) hinunter ins Dreisamtal zieht.
Kartenausschnitt auf der Website von OpenStreetMap
Zwölf historische Grenzsteine aus dem Jahr 1832 lassen sich auf der östlichen Gemarkungsgrenze von Freiburg-Ebnet entdecken.
Alle Grenzsteine, bis auf den zwölften, sind gleichartig gestaltet (siehe nebenstehende Skizze).
Auf der westliche Breitseite, die nach Westen zum Welchental und damit in die Gemarkung Ebnet zeigt, ist das Wappen Badens eingraviert und darunter das Jahr 1832 – das Jahr in dem die Steine gesetzt wurden. Das Wappen ist das des Hauses Baden und das Staatswappen ihres Herrschaftsgebiets: auf gelben Grund ein roter Schrägbalken.
Die östliche Breitseite, sie weist zum Attental hin, und die beiden Schmalseiten sind ohne Gravierungen.
Die Grenzsteine waren durchnummeriert, beginnend im Süden und nach Norden aufsteigend, also entgegen dem Uhrzeigersinn des Ebneter Grenzverlaufs. Die Grenzsteinnummer war über dem Wappenfeld eingraviert. Nur noch auf wenigen Steinen ist sie zu erkennen.
Auf der gewölbten Kopffläche der Grenzsteine ist meist eine Rille mit Mittelpunkt eingraviert. Durch den Mittelpunkt wird der Standort des Grenzsteins und durch die Rille der Verlauf der Grenzlinie rechts und links vom Stein angezeigt.
Vorgestellt werden im Folgenden die noch zu entdeckenden Grenzsteine, beginnend mit dem südlichsten Stein, der auf der Kamm-Nase zum Dreisamtal hin steht, bis hinauf zum Stein kurz unterhalb des Guckenbühls.
Hinweise:
Die Fotos der Kopffläche zeigen immer in Richtung des ansteigenden Bergkamms, also in Nord-Südrichtung: Bergseite und damit Nordseite auf dem Foto oben.
Die angegebene Breite und Tiefe der Grenzsteine wurden unterhalb der Kopffläche gemessen, die Höhe des Grenzsteins in der Regel vom Boden aus bis zum höchsten Punkt der Kopfflächenwölbung.
Links zum direkten Aufruf der einzelnen Grenzstein-Beschreibung:
- 01 - - 02 - - 03 - - 04 - - 05 - - 06 - - 07 - - 08 - - 09 - - 10 - - 11 - - 12 -
Die Grenzsteine sind beim Projekt Kleindenkmal des Landesamtes für Denkmalpflege Baden-Württemberg unter der in der ersten Zeile der Grenzsteinbeschreibung angegebene Kennung (Gzzz) registriert.
Grenzstein 1 (G015): Auf der breiten Schneise, die hier etwas unterhalb des Bergkamms entlang führt, entdeckt man den ersten Grenzstein (siehe linkes Foto unten, Blick von Norden nach Süden).
Grenzstein-Westseite:schwach zu erkennende Wappen Badens, Jahreszahl 1832
Grenzstein-Ostseite:leer, gereinigt
Grenzstein-Schmalseiten:leer
Grenzstein-Kopffläche:eingemeißelte Kerbe, abknickend.
Lage und Maße: 32T E 420234.984 / N 5315874.253 H x B x T = 60 x 24 x 14 cm
Grenzstein 2 (G016): Er ist mit seiner „Schauseite“ schon auf dem Eingangsfoto dieser Website zu sehen. Vermutlich ist er bei Waldarbeiten umgelegt und beschädigt worden. Die neueren Fotos aus dem Jahr 2024 zeigen den Grenzstein wieder aufgestellt
Grenzstein-Westseite:Wappen Badens, 2023 noch gut zu erkennen, 2024 jedoch nicht mehr;
Jahreszahl 1832 deutlich zu erkennen; Schabespuren über dem Wappen
Grenzstein-Ostseite:leer, Süd-Ost-Ecke abgeplatzt
Grenzstein-Schmalseiten:leer
Grenzstein-Kopffläche:eingemeißelte Kerbe, abknickend; Moosbewuchs vor dem Fotografieren entfernt
Lage und Maße: 32T E 420223.320 N 5316001.699 H x B x T = 54 x 24 x 18 cm – Höhe bis zum Sockelbeginn
Das linke Foto zeigt den Kammweg in Richtung Guckenbühl nach Norden, das nächste seine Ost- und Südseite. Im dritten Foto ist die schmale Südseite des umgestürzten Grenzsteins und seinen tief gegründeten Sockel zu sehen.
Der aufgerichtete Grenzstein,
fotografiert am 30. November 2024:
Auf der breiten Westseite ist zwar noch die Jahreszahl 1823 zu erkennen, das Wappen jedoch ist nicht mehr wahrzunehmen. Letzteres mag auch an den an diesem Tag herrschenden Lichtverhältnissen liegen.
Historischer Grenzstein 3 der östlichen Gemarkungsgrenze von Freiburg-Ebnet auf dem Bergkamm zwischen Welchen- und Attental, Blick von Nord nach Süden
Grenzstein 3 (G017)
Grenzstein-Westseite:Wappen Badens und Jahreszahl 1832 kaum zu erkennen, am oberen Rand ist
die Grenzstein-Nummer 32 zu erahnen
Grenzstein-Ostseite und
und nördliche Schmalseite:leer, vermoost; Ostseite mit abgesplitterten Oberflächenbereichen
Grenzstein-Kopffläche:eingemeißelte Kerbe, abknickend
Lage und Maße: 32T E 420226.389 N 5315996.987 H x B x T = 53 x 24 x 14 cm
Foto links:
Westseite des Grensteins
Foto in der Mitte:
Grenzstein gesehen aus nord-
östlicher Richtgung
Foto rechts:
Abknickende Kerbe mit
Grenzpunkt – kreisfömige Ver-
tiefung, an dem der Grenzver-
lauf die Richtung ändert
Grenzstein 4 (G018)
Grenzstein-Westseite:Wappen Badens, Jahreszahl 1832 zu erkennen, am oberen Rand die
Grenzstein-Nummer 33, Seite stark gedunkelt
Grenzstein-Ostseite:leer, im Frühjahr 2022 etwas bemoost
Grenzstein-Schmalseiten:leer
Grenzstein-Kopffläche:eingemeißelte Kerbe kaum zu erkennen, nicht zu lesende Zeichen, helle Flecken
Lage und Maße: 32T E 420194.927 N 5316095.805 H x B x T = 56 x 24 x 18 cm
Foto links: Blick den Kammweg entlang in Richtung Norden / Fotos augenommen 2022; 2023; 2024
Grenzstein 5 (G019)
Grenzstein-Westseite:Wappen Badens, Jahreszahl 1832 schwach zu erkennen, Seite stark gedunkelt
Grenzstein-Ostseite:leer, deutlich sichtbarer Sockelanfang
Grenzstein-Schmalseiten:leer
Grenzstein-Kopffläche:ingemeißelte Kerbe kaum zu erkennen, helle Flecken, Moosbewuchs
Lage und Maße: 32T E 420185.226 N 5316122.619 H x B x T = 57 x 24 x 15 cm
Foto links: Blick den Kammweg entlang in Richtung Süden
Karte vertikal scrollbar
Der Standort der Grenzsteine, markiert auf der nebenstehenden Karte und angegeben durch UTM-Koordinaten (WGS84), gibt ihre ungefähre Lage auf der Grenze wieder.
- Nebenstehende Karte mit weiterem Umfeld
- Kartenausschnitt auf der Website von
OpenStreetMap
Hinweis zur Lagebestimmung:
Die Lage des jeweiligen Grenzsteins wurde zunächst mit dem GPS eines iPhones bestimmt, abgelesen aus den Metadaten eines Fotos von der Grenzstein-Kopffläche (Genauigkeit höchstens zwischen 10 und 50m!).
Diese Geografischen Koordinaten, angegeben in Grad Minuten Sekunden (WGS84), wurden in dem Programm „Koordinaten-Umrechner“ eingegeben, ein Online-Umrechner für verschiede Geo-Koordinatensysteme. Nach Eingabe der Ortskoordinaten im Programm „Koordinaten-Umrechner“ fügt das Programm einen Objektzeiger – ein gelbes Quadrat mit Spitze – in eine OpenStreetMap-Karte ein.
Da die Koordinatenangaben des iPhone recht ungenau sind, verschob der Autor dieser Seite den Objektzeiger im Programm „Koordinaten-Umrechner“, so dass die Spitze des Objektzeiger auf die Gemarkungsgrenze zeigt.
Danach wurden aus dem Programm die UTM-Koordinaten übernommen und durch einen Screenshot der Kartenausschnitt mit der Position des Grenzsteines. Bei den Karten mit mehreren Grenzsteinen wurden Einzelkarten zur Gesamtkarte überlagert.
Historischer Grenzstein 6 der östlichen Gemarkungsgrenze von Freiburg-Ebnet, Aufnahme im März 2022, die unteren Aufnahmen im Januar 2023
Grenzstein 6 (G020)
Grenzstein-Westseite:Gravierungen nur noch schwach zu erkennen, als Grenzsteinnummer ist 35 zu
deuten, Seite stark gedunkelt
Grenzstein-Ostseite:leer
Grenzstein-Schmalseiten:leer
Grenzstein-Kopffläche:eingemeißelte Kerbe kaum zu erkennen
Lage und Maße:32T E 420170.890 N 5316164.950H x B x T = 53 x 24 x 14 cm
Grenzstein 6 an der T-Kreuzung von Kammweg und Weg hinunter ins Welchental und seine Ost- und Westseite sowie seine Kopffläche
Grenzstein 7 (G021): Grenzstein etwas östlich des Kammwegs
Grenzstein-Westseite:Wappen Badens, Jahreszahl 1832 zu er-
kennen, rot gefärbt über dem Wappen
Grenzstein-Ostseite:leer, mit flachen Löchern
Grenzstein-Südseiten:leer, mit tiefem Loch
Grenzstein-Kopffläche:eingemeißelte Kerbe schwach zu
erkennen, abknickend
Lage und Maße: 32T E 420177.793 N 5316259.122 H x B x T = 48 x 22 x 14 cm
Blick nach Norden
Grenzstein 8 (G022): Grenzstein östlich des Kammwegs
Grenzstein-Westseite:Wappen Badens schwach zu erkennen, Jahreszahl 1832 deutlich, 8 als Einerziffer
der Grenzsteinnummer zu vermuten
Grenzstein-Ostseite:leer
Grenzstein-Kopffläche:eingemeißelte Kerbe schwach zu erkennen, abknickend; eingravierte Zeichen
(Ziffern) sind nicht zu deuten
Lage und Maße: 32T E 420196.563 N 5316305.106 H x B x T = 53 x 23 x 16 cm
Historischer Grenzstein 9 der östlichen Gemarkungsgrenze von Freiburg-Ebnet, Blick nach Nordosten
Grenzstein 9 (G022): Grenzstein östlich des Kammwegs
Grenzstein-Westseite:Wappen Badens nur zu ahnen, Jahreszahl 1832 deutlich, rote Markierung
am oberen Rand
Grenzstein-Ostseite:leer, mit mehreren abgeschlagenen Vertiefungen
Grenzstein-Kopffläche:eingemeißelte Kerbe nur auf der halben, südlichen Kopfseite,
Schrift zu erkennen: „No“ gefolgt von einer nicht lesbaren Ziffer
Lage und Maße: 32T E 420190.954 N 5316341.869 H x B x T = 59 x 22 x 17 cm
Grenzstein 10 (G024): Im Frühjahr 2022 lag der Grenzstein umgekippt längs des Kammwegs auf dem Boden. Im Januar 2023 wurde er wieder aufgestellt angetroffen. Im Oktober 2024 war der Stein wieder leicht in Schräglage.
Grenzstein-Westseite:deutlich zu erkennende die Gravuren: das Wappen Badens, die Jahreszahl 1832,
sowie die Grenzsteinnummer 40; die Steinfläche wirkt von der Sonne
abgetrocknet
Grenzstein-Ostseite:leer; der Teil der Steinfläche, der im Frühjahr 2022 aus dem Boden herausragte,
stark grün bis dunkelgrün veralgt und vermoost
Grenzstein-Kopffläche:eingemeißelte Kerbe mit Mittelloch kaum zu erkennen
Lage und Maße: 32T E 420153.000 / N 5316434.996 H x B x T = 60 x 24 x 14 cm
Fotostrecke oben: Der Grenzstein
im März 2022 – liegend,
im Januar 2023 – aufgerichtet,
im Februar 2023 – abgedtrockneter,
und im Oktober 2024 – wieder leicht geneigt.
Fotos rechts:
- Gravuren der Westseite (Februar 2023)
- Ostseite (Januar 2023)
- Kopffläche (Oktober 2024)
Grenzstein 11 (G025)
Grenzstein-Westseite:stark vermoost, Wappen Badens und Jahreszahl nur zu erahnen; beide Ecken
abgeschlagen
Grenzstein-West- und
Südseitevermoost und verwittert
Grenzstein-Ostseite:im Bewuchs und in der Erde versteckt
Grenzstein-Kopffläche:eingemeißelte Kerbe zwischen dem Moosbewuchs zu erkennen
Lage und Maße: 32T E 420132.407 / N 5316456.514 H x B x T = 42 x 25 x 16 cm
- Westseite des Grenezsteins
- West- und Südseite des
Grenzsteins
- Kopffläche des Grenzsteins
Grenzstein 12 (G026): Grenzstein südwestlich knapp unterhalb des Guckenbühls (533m)
Im Oktober 2024 war der Grenzstein nicht mehr zu entdecken. Vermutlich war er von dem wild wuchernden Brombeergestrüpp verdeckt, das an seinem Standort wuchs.
Grenzstein-West- und
Südseite:Holzstab an der Südseite des Grenzsteins sowie roter Farbe auf dem Stein
markieren ihn. Westseite mit unbekanntem Wappen, ungezählt geschacht und
der Grenzsteinnummer 71; Südseite mit dem Wappen Badens und der
Grenzsteinnummer 49 („9“ ist nicht zweifelsfrei zu erkennen)
Grenzstein-Westseite:Wappenschild ungezählt geschacht, 4 Zeilen, 4 Spalten (Wikipedia)
Grenzstein-Kopffläche:eingemeißelte Kerben mit drei Winkelfeldern; verwitterte Schriftzeichen
Lage und Maße: 32T E: 420107.352 / N 5316489.879 H x B x T = 42 x 24 x 14 cm
Der Stein entspricht nicht dem bisherigen Steinschema. Einmal, weil er eine Grenzpunkt anzeigt, an dem drei Territorien zusammentreffen: Neben dem Territorium östlich der Gemarkung Ebnet, wird nun die westliche Seite der Gemarkung Ebnet in zwei Territorien, eine südliche und eine nördlich geteilt. Zum zweiten ist neben dem Wappen Badens an seiner Schmalseite ein weiteres Wappen eingraviert. Die Bedeutung des Wappens ist dem Autor der Seite nicht bekannt.
Das nördlich Territorium, gekennzeichnet durch das ungezählt geschachte Wappenschild, wird auf dem Hang zum Welchental hin noch mit zwei weiteren, vorhandenen Grenzsteinen abgegrenzt.
November 2024