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Bergkamm der Grenzsteine – Freiburg-Ebnet
Zwölf Grenzsteine auf den Bergkamm zwischen Welchen- und Attental aus dem Jahr 1832 sind zu entdecken auf einem abwechslungsreichen Rundweg (knapp 3 km), beginnend und endend an der Villa Mez (Wildbachweg 11, Freiburg-Ebnet). Die historischen Grenzsteine markieren noch heute ein Stück der östlichen Gemarkungsgrenze von Freiburg-Ebnet.
Der Weg ist nicht markiert und führt teilweise über aufgegebene Waldwege oder quer durch den Wald und auf breiten Schneisen, die bei Waldarbeiten entstanden sind.
Als Weg mit Aussicht ist er empfehlenswert von spätem Herbst bis zum Frühjahr, als schattiger Weg im Sommer.
Startpunkt: An der Nordspitze des Villa-Mez-Geländes (S) biegt der Wildbachweg nach Norden ab und führt hangaufwärts in den Wald. Nach knapp 150m verlassen wir den Wildbachweg und biegt nach rechts auf einen breiten, ansteigender Waldweg ab (A). Ihm folgt wir nach Osten bis ein schmaler Pfad den Waldweg kreuzt (B). Diesen Pfad steigen wir nach links den Hang hinauf.
Kartenausschnitt von OpenTopoMap mit dem Verlauf des Rundwegs mit Höhenlinien
Foto links:
Abzweigung des Hangpfads vom Waldweg (B)
Fotos rechts: Blicke den Hangpfad aufwärts
Der Hang-Pfad führt uns den bewaldeten Südhang, hangparallel, kräftig aufwärts nach Osten bis zu einem breiten, höher gelegenen Waldweg, dem Guckenbühlweg (ein Namensschild ist nicht vorhanden) (C). Ihm folgen wir nach links leicht an-steigenden, zunächst in Richtung Westen
Standort (D): Man kommt auf dem Weg (auf dem Foto rechts) von Standort (C) und biegt auf den ansteigenden Weg (auf dem Foto links) ab.
dann abbiegend nach Norden, bis nach rund 300m rechts, hangaufwärts – nun in Richtung Südost – ein aufgegebener Waldweg abzweigt (D). (Foto links)
Ihn steigen wir aufwärts bis zu einem Hochsitz. (E) (Fotos rechts)
Hinter diesem geht es eine kurze Strecke quer durch den Wald aufwärts bis hinauf zum Kamm (F).
Vom Kamm aus können wir ins Dreisamtal, auf die Talausgänge vom Atten-, Witten- und Eschbachtal schauen!
Hier entdeckt man den ersten historischen Grenzstein.
Auf dem Kamm führt ein breite, Schneise mit tiefen Radspuren nach Norden. Entlang dieser Schneise sind zwölf weitere Grenzsteine zu entdecken, bis man, über die Streckenpunkte (G) und (H) zur Höhe des Guckenbühl (533m) kommt. (I)
Auf dem Bergkamm zwischen Welchen- und Attental: historischem Grenzstein Nr. 1, Blick nach Süden
Der Grenzstein ist auf der Gemarkungsgrenze von Ebnet aufgestellt – im Jahr 1832 war Ebnet noch eine eigenständige Gemeinde. Die Grenze verlief – damals wie heute – im Wesentlichen in Nord-Süd-Richtung. Der Stein steht mit seiner Breitseite parallel zum Grenzverlauf auf der Grenzlinie. Nach Westen in Richtung Welchental zur Gemarkung Ebnet hin ist er mit Gravierungen gekennzeichnet. Nach Osten in Richtung Attental und damit zur Ebnet benachbarten Gemarkung hin – heute Stegen-Wittental – zeigt er keine Kennzeichnung, ist aber deutlich mit Riefen bearbeitet. Dies gilt auch für die Schmalseiten des Grenzsteins.
Die Westseite zeigt die Jahreszahl der Grenzsteinsetzung 1832, darüber schwach zu erkennen das badische Landeswappen. Nicht mehr zu erkennen ist die Nummer des Grenzsteins.
Gefertigt ist der Stein aus hellem Sandstein, wie die gereinigte Ostseite des Steines zeigt.
Diese Gestaltung werden auch die nächsten auf dem Weg in Richtung Guckenbühl, also weiter nach Norden, zu entdeckenden Grenzsteine besitzen.
Foto oben:
Im Vordergrund der Eingang des Wittentals mit Landhotel Falken am Talanfang und dem großen Anwesen des Balden-wegerhofs (siehe auch Fotos rechts).
Hinter dem Baldenwegerhof ist Stegen mit der Herz-Jesu-Kirche und links davon der Eingang ins Eschbachtal zu erkennen.
Im Hintergrund zunächst der Bergkamm zwischen Eschbach- und Ibenbachtal und dahinter der Bergkamm zwischen Ibenbach- und Wagensteigtal mit dem Kappeneck (701m), rechts von ihm ist im Dunst ein Umsetzer-Mast zu erahnen.
Im Vordergrund der Baldenwegerhof und Stegen, im Hintergrund die Bergkette hinter dem Wagensteigbach mit Ottenberg (1041m) und Nessellache (1010m), dazwischen – schneebeckt – das Ende des Diezendobel
Westseite eines beschädigten und umgeworfenen Grenzsteins mit badischem Wappen
Der Kammweg hinauf zum Guckenbühle (533m) führt durch Wald und ist anfangs geprägt durch deutliche Spuren der Holzarbeiten von 2022/23: Viele Lücken in den Baumreihen sowie tiefe Radspuren schwerer Maschinen auf dem ansteigenden Weg. Betroffen sind dadurch auch einige Grenzsteine auf dem Kamm: Manche fallen erst durch die Auswirkungen der Waldarbeiten auf, einige wenige wurden beschädigt.
Hangweg mit Blick nach Norden:
Grenzstein an der westlichen Radspur, leicht geneigt. Seine Rückseite zeigt das Wappen Badens, die Jahreszahl 1832 sowie die Grenzsteinnummer 33
So kann sich im Laufe eines Jahres der Kammweg ändern:
– Aufnahmen in der Nähe des Streckenpunktes G – ein Holzabfuhrweg führt ins Welchental –
Foto links und rechts: aufgenommen im Januar 2023, links, mit Blick nach Norden, rechts, ein Blick zurück nach Süden
Foto in der Mitte: aufgenommen im März 2023 mit Blick nach Südwesten
Etwa von Streckenpunkt (H) ab, stehen die Grenzsteine östlich vom Kammweg. Damit wird das Wappen Badens – falls es zu erkennen ist – auch direkt vom Weg aus sichtbar. Der Weg wird allmählich zu ein Pfad.
Kartenausschnitt auf OpenStreetMap
Zwei Beispiele, auf dem Weg zum Guckenbühl (I):
Foto unten: Blick vom Grenzstein, der zwei letzten Fotos oben, nach Westen: Junge Rotbuchen (Fagus sylvatica) am Westhang des Bergkamms
Haben Sie diesen liegenden, markierten Stein entdeckt?
Er ist behauen, passt jedoch nicht in das Schema der bisherigen Grenzsteine. Zu erkennen ist nur ein A auf der Kopffläche des Steines.
Er lag rechts vom Kamm-Pfad. Wahrzunehmen war er knapp 40m vor dem oben als letzten, agebildeten Grenzstein!
Der zwölfte Grenzstein steht fast quer zum Kammweg: Die Breitseiten des Steines zeigen in Nord-Süd-Richtung und nicht wie bisher in Ost-West-Richtung. Auf der Südseite des Steines ist das Wappen Badens eingraviert, und man erkennt die Grenzsteinnummer 4x. Wobei die Ziffer x nicht zweifelsfrei zu deuten ist. Auf der schmalen Westseite, die bisher leer war, ist ein Wappen mit einem Quadratmuster eingraviert. Zu erkennen ist auf dieser Seite als Grenzsteinnummer 71. Der Kopf des Steines macht dann deutlich, dass an der Position des Steines drei Territorien zusammentreffen: Die eingemeißelten Kerben auf dem Kopf des Steines bilden drei Winkelfelder, jedes kennzeichnet ein Territorium. Welche Territorien damit abgegrenzt werden, ist dem Autor der Seite nicht bekannt.
Nach einem Rückblick auf den Pfad, den wir zum Guckenbühl hinaufgestiegen sind, beginnt der …
Auf Höhe des zwölften Kamm-Grenzsteins (I) führt eine Schneise talwärts in Richtung Welchental. Fast auf der Falllinie führt sie hangabwärts auf einen breiten, verwilderten Forstweg mit tiefen Radspuren (K).
Auf diesem Wegstück sehen wir noch zwei Grenzsteine, den ersten etwa 50m unterhalb des Kamm-Grenzstein, links der Schneise, den zweiten vor dem Streckenpunkt (K), rechts am Schneisen-Rand.
Fotos rechts:
Erster Grenzstein mit seinen Breitseiten: mit dem Quadrat-Muster-Wappen, das nach Norden zeigt, und dem Wappen Badens, das nach Süden zeigt.
Der Grenzstein besitzt wieder zwei Grenzsteinnummern, die nach Norden weisende vermutlichen 70 und die
nach Süden weisende eine vierziger Nummer.
Die Jahreszahl, die die Setzung des Steins angibt, ist nicht genau zu bestimmen. Es könnte 1848 sein.
Fotos rechts:
Aus dem rechten Rand der Schneise ragt das obere Ende des zweiten Grenzstein heraus. Das Wappen Badens und darüber die Grenzstein-nummer 45 ist zu erkennen. Die Jahreszahl der Steinsetzung ist durch die aufgeworfene Erde verdeckt. Auf der von der Schneise abgewendeten Seite ist das Quadrat-Muster-Wappen zu erkennen.
Foto links
Blick zurück am Streckenpunkt (K): von der Höhe des Guckenbühl kommt die Doppelspur (rechts auf dem Foto), auf der linken Fotoseite ist der verwilderte Forstweg zu sehen, der ebenfalls, jedoch flacher bergwärts führt.
Am Streckenpunkt (K) lohnt es sich, einen kurzen Abstecher nach rechts bergaufwärts auf den verwilderten Forstweg zu machen. Wir werden belohnt durch der Ausblick auf die anderen, westliche Seite des Welchentals mit dem Roßkopf und den vier Windrädern sowie eine Blick ins Dreisamtal mit dem östlichen Ortsrand von Ebnet und dem Freiburger Stadtteil Littenweiler auf der gegenüberliegende Dreisamtal-Seite.
Nach dem Abstecher gehen wir weiter hang-abwärts bis wir auf einem breit angelegten Hangquerweg (L) treffen.
Fotos links: Der Weg abwärts und (Foto rechts) der Weg vom Guckenbühl – fast ein Hohlweg – trifft auf den Hangquerweg.
Dem Hangquerweg folgen wir knapp 60m weiterhin hangabwärts, bis er auf den Wildbachweg triff (M). Dieser führt nach rechts hangaufwärts in Richtung Roßkopf und nach links – über die Punkte N und A – abwärts zum Startpunkt (S) der Rundwanderung.
Der Rundweg kann auch ohne weiteres in umgekehrter Richtung gelaufen werden. Die Höhe des Guckenbühl erreicht man dann zügiger, weil man meist in Falllinie aufwärts steigt. Der Abstieg zum Ausgangspunkt des Rundwegs ist dann gemächlicher.
Den Ausgangs- und Endpunkt des Rundwegs (S) erreicht man über die Steinhalde. Dort endet die „Ebneter“ Buslinie 17 und zu Fuß läuft man dann, weiter in Fahrtrichtung des Buses, zum Wildbachweg. Überquert den Ausgang des Wirldbachtals und kommt zur Villa-Mez.
Dort wo der Wildbachweg den Ausgang des Welchenbachtals schneidet, kann man auch mit dem Auto parken.
November 2024