**Bartelshof-Kreuz** an der Brugga, *Am Engenberg*, Kirchzarten-Neuäuser; mit Blick in Richtung Kirchzarten-Ort

In Kirchzarten-Neuhäuser vor der Brücke über die Brugga an der nach Kirchzarten-Ort führenden Straße „Am Engenberg“ steht ein Holzkreuz mit Dach und tief gezogener Holzrückwand.

Das Kreuz gehörte „ursprünglich zum ‚Bartelshof‘“ (Am Engenberg 81), stand „aber ,schon immer‘ in der Nähe des alten ,Tannenhofs‘ bei der ,Dorermühle‘.

Es wurde 1960 von Gerhard von Ruckteschell im Auftrag von der Familie Roedemaier renoviert, eine weitere Reparatur wurde 1995 notwendig und von Frau Ganter veranlasst,“ [Hermann Althaus] ausgeführt vom Schwarzwaldverein, Ortsgruppe Kirchzarten-Neuhäuser, wie die kleine Blechtafel auf der Rückseite des Kreuz-Längsbalken berichtet (siehe Foto unten rechts).

Der Längsbalken des Kastenkreuzes ist in einem halboffenen Metallschuh aufgestellt. Knapp einen Meter über dem Schuh über dem Schuh verändert eine Kerbe mit anschließender Stufe den Balken mit quadratischen Querschnitt (ca. 19x19cm). Danach führt der Längsbalken schlanker (ca. 15x15cm) in die Höhe, hinein in die Kastennische bis hinauf ins Krüppelwalmdach. Dieses schützt die etwa 83 cm hohe Christusfigur. Das Dach und die Außenseite der Rückwand sind mit Blech verkleidet.

Die Gestaltung der Christusfigur durch den G. von Ruckteschell unterscheidet sich deutlich von denen der gängigen Kruzifix-Darstellung. Christus hängt nicht am Kreuz, sondern scheint aufrecht davor zu stehen, ohne Wundmale, mit ausgebreiteten Armen und nach oben offenen Händen, die linke Hand abstehend vom Kreuz-Querbalken. Statt des bekannten nach links geknoteten Lendentuchs ist Christus mit einem kurzen, fast knielangen Rock bekleidet. Auch beim Kreuz am Kirchzarter Friedhof unterhalb des Giersberg gestaltete der Künstler die Christusfigur in gleicher Weise.

Die Christus-Darstellung bei diesem Wegkreuz greift wohl eine Kruzifix-Tradition aus der Zeit der Romanik auf: „Bis in romanische Zeit wird Christus … häufiger aufrecht, nur wenig bewegt und mit knielang herabfallendem Lendentuch bekleidet dargestellt, eher als über den Tod Triumphierender denn als Leidender.“ [Wikipedia]

Links und Literatur

Althaus, Hermann: Kreuze, Bildstöcke, Grenzsteine im Dreisamtal und dessen Umgebung; 2002;
Seite 68-69
Vorgängertexte (2000 / 2001) zum obigen Buch, veröffentlicht auf www.freiburg-dreisamtal.de im Rahmen der Artikelserie „Wegkreuze in der Region“ des „Dreisamtälers“; Zugriff im Juni 2023
OpenStreetMap: Kartenausschnitt mit dem Standort des Wegkreuzes; Zugriff im Juli 2023
Wikipedia – Die freie Enzyklopädie: Kruzifix; Zugriff im Juli 2023