**Bergmannsbrunnen** vor dem ehemaligen Rathaus von Kappel, *Großtalstraße 47*

Zur Erinnerung „an den einst bedeutenden Bergbau im Kappler Tal“ steht im Freiburger Ortsteil Kappel vor dem ehemaligen Rathaus, Großtalstraße 47, ein Holzbrunnen.

Auf der Brunnensäule tritt mit schweren Stiefeln, eine Grubenlampe in der rechten Hand, ein Bergmann vor ein angedeutetes „Mundloch“ – so nennen Bergleute den äußeren Eingang eines Bergwerksstollen. Diese Szenerie gestaltete der Freiburger Holzbildhauer Franz Spiegelhaltern 1958 aus einem Fichtenstamm. Die anderen Teile der Brunnenanlage, der Trog und die Stammrollen, auf denen er liegt, sowie den untere Teil der Brunnensäule mit dem Wasserausfluss sind neueren Datums. Alle Teil gefertigt aus entrindeten Fichtenstämmen.

Der Bergmann

Die Skulptur des Bergmanns hat der Künstler Franz Spiegelhalter aus einem Stamm herausgearbeitet. Dies sieht man deutlich im linken Foto – zumindest in Großdarstellung des Fotos: vom rechten Arm bis hinunter zum rechten Schuh bilden Figur und Stamm eine gemeinsame Fuge.
Deutlich zu bemerken ist auf diesem Foto auch, dass der künstlerisch bearbeitet, wohl einzig ursprüngliche Stammteil schwarz eingefärbt ist und

mit dem Stammteil, der den Wasserausfluss trägt, nicht zusammengehört. Die beiden Stammteile sind miteinander verzahnt, deutlich zu erkennen durch die z-artige Fuge zwischen beiden. Wann diese „zusammengesetzte“ Brunnensäule gefertigt wurde ist nicht bekannt, vielleicht bei Restaurierungsarbeiten oder beim Versetzen des Brunnens.

Der Wasserwausfluss

Das Brunnenwasser kommt von der Nordflanke des Schauinsland (1248 m), der Kappler Wand. An ihrem Fuße liegt das „Mundloch“ des Kappler-Stollens. Seit 1972 nutzt die Gemeinde Kappel ihn zur Wassergewinnung.

Historische Hinweise

Der Bergmannsbrunnen stand ursprünglich an der Abzweigung der Kleintalstraße von der Großtalstraße vor dem Reichenbach, schräg vom „Gasthaus zum Kreuz“. Dort wird 1958 die von Franz Spiegelhalter aus Fichtenstämmen gestaltete Brunnenanlage, vier Jahre nachdem die Kappler Erzgrube geschlossen wurde, vom katholischen Pfarrer Gebhard geweiht.

„Vermutlich wurde der Brunnen Anfang der 70er Jahre an die jetzige Position, vor das alte Rathaus, gestellt.“

„Im Jahr 2009 erhielt der Bergmannsbrunnen einen neuen größeren Brunnentrog aus Fichte und 2019 ein neues Dach.“

[ Die Zitate im obigen Text stammen von der Info-Tafel, die hinter dem Brunnen an der Hauswand des ehemaligen Rathauses angebracht ist. ]

Links und Literatur

Kunst- und Kulturverein Freiburg-Kappel e.V.: Text und Fotos zum Brunnen auf der Info-Tafel am Standort des Brunnens / Foto der Weihe; Zugriff im August 2023
Landesarchiv Baden-Württemberg Staatsarchiv Freiburg: Willy Pragher Ausschnitt von „Dorfstraße von Kappel mit Schauinsland / 19. Juli 1964“;
OpenTopoMap: Kartenausschnitt mit dem Standort des Brunnens; Zugriff im August 2023