Familie: Johannis- oder Hartheugewächse
Das Tüpfel-Johanniskraut (Hypericum perforatum) oder Echtes Johanniskraut, Tüpfel-Hartheu ist eine sommergrüne, gelb blühende Pflanze. Sie erreicht Wuchshöhen von 30 – 60 cm und wächst in Laub- und Mischwäldern, an Wegrändern und auf mageren Wiesen bis in Höhen von 1000 m.
Das in der Pflanze enthaltene Hypericin – ein roter Farbstoff, der beim Zerquetschen der Blüten und Knospen deutlich sichtbar wird – führt bei Aufnahme großer Mengen, z.B. bei Pferde und Kühe, zur „Lichtkrankheit“: Sonnenlicht bewirkt unter Umständen sogar tödliche Hautveränderungen.

Infografik zum Tüpfel-Johanniskraut:
Thomé, Otto Wilhelm: Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz; Gera 1885; Zugriff über Wikipedia – die freie Enzyklopädie – im März 2017.

Namen

Gattungsname Hypericum aus dem Griechischen: hyper eikona = „gegen Spuk und böse Geister“ [LübR2006, S.197]
Artname perforatum aus dem Lateinischen: perforare = durchlöchern. Dies bezieht sich auf die helle, durchscheinende Punktierung der Blätter (Öldrüsen).

Der deutsche Name Johanniskraut weist auf den Blütenbeginn am Johannistag (24. Juni) hin. Der Name Hartheu kommt vermutlich daher, dass die harten Stängel wenig brauchbares Heu liefern. Der Zusatz Tüpfel weist auf die Punktierung der Blätter hin oder auf die auftretenden roten Flecken der Blätter, wenn diese beschädigt werden [DüKu2005, S.246].
Das Johanniskraut taucht in Legenden in Zusammenhang mit dem Tod Johannes des Täufers und des Apostel Johannes auf.

Blüten

Die Blüte besteht aus fünf goldgelben Kronblätter, vielen Staubblättern – zusammengefasst in drei Bündeln – und einem oberständigen, aus drei Fruchtblättern bestehenden Fruchtknoten. Seine Dreiteilung ist erkennbar durch die drei Griffel.
Die Kelchblätter überragen den Fruchtknoten und sind zugespitzt.
Blütezeit: Juni bis August

Stängel und Blätter

Stängel kahle, hohl, rundlich. Er trägt zwei erhabene Längsleisten. Die Äste stehen spitzwinklig vom Stängel ab.
Die Blätter sind gegenständig und kreuzweise angeordnet, sitzend und glattrandig. Öldrüsen lassen sie – vor allem im Gegenlicht – weiß punktiert erscheinen.

Stängel mit gegenständigen Blättern.

Fundstellen

Deutschland, Baden-Württemberg, Freiburg-Ebnet, auf dem Gewann „Zwischen den Wegen“.
Österreich, Vorarlberg, St. Gerold, am Weg der Sinne der Propstei in der Nähe des Labyrinths.

Links für weitere Informationen

Wikipedia: Namensgebung, Beschreibung, Giftigkeit, Vorkommen, Systematik, Inhaltsstoffe, Nutzung; Die freie Enzyclopädie, Zugriff im März 2017