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Drüsiges Springkraut - Impátiens glandulifera
Familie: Balsaminengewächse
Das Drüsige Springkraut (Impátiens glandulifera) oder Indisches Springkraut ist eine 50–250 cm hohe, krautige, einjährige Pflanze. Sie blüht ab Juni mit karminroten bis weißen Blüten bevorzugt an Fluss- und Bachufern, an feuchten Standorten im Wald und auf Waldlichtungen.
Die Heimat des Drüsigen Springkrauts ist Nordindien. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts hat es sich erfolgreich in Europa ausgebreitet. Es bildet meist große, dichte Bestände und verdrängt die heimische Vegetation. Anderseits ist es inzwischen eine wichtige Nahrungsquelle für Bienenvölker geworden, vor allem im Hochsommer, indem sonst kaum andere Pflanzen blühen.
Das Drüsige Springkraut ist neben dem Echten Springkraut und dem Kleinblütigen Springkraut eine der drei Arten, durch welche die Gattung Springkräuter aus der Familie Balsaminengewächse in unseren Breiten vertreten ist. Das Echte Springkraut ist als einziges seit jeher bei uns heimisch, die beiden anderen sind eingeschleppt.
Gattungsname Impatiens aus dem Lateinischen: impatiens = ungeduldig, empfindlich
Artname glandulifera aus dem Lateinischen: glandulifera = drüsentragend (glandula = Drüse)
Der volkstümliche Name Indisches Springkraut rührt von der ursprünglichen Heimat der Pflanze her.
Die karminroten bis weißen Blüten sind traubig angeordnet, etwa 3–4 cm lang und hängen an einem Blütenstiel. Meist finden sich an dem Blütenstiel Blüten und Früchte zur selben Zeit.
Blütezeit: Juni bis Oktober
Weiße Blüten eines Drüsigen Springkrauts
Die Blüten sind vormännliche Rachenblüten. Jede Blüte besitzt drei Kelch- und 5 Kronblättern. Das untere der drei Kelchblätter ist trichterförmig ausgebildet, gefärbt wie die Kronblätter aber mit dunkelroten Tüpfelsaftmalen und endet in einem grünlichen, wurmartigen Sporn mit Nektarium. Die anderen zwei, laubblattartigen Kelchblätter befindet sich links und rechts auf der Blüten.
Von den fünf Kronblättern ist das obere Kronblatt groß zurückgeschlagen, die vier anderen sind paarweise verwachsen. Das unterste von ihnen bildet eine große, herabhängende Lippe.
Aufbau der Blüte
Fotos oben:
- Um bei einer Blüte zwischen Kron- und Kelchblätter
unterscheiden zu können, sind im mittleren Foto
die Kronblätter grau eingefärbt und die zwei sichtbaren
Kelchblätter in ihrer natürlichen Farbe belassen
- Blüte mit aufgeschnittenem, trichterförmigem Kelch
Fotos rechts:
- Blüte ohne Kelch, mit sichtbaren Staubfäden und -beutel
Die langestreckten Kapselfrüchte besitzen im reifen Zustand eine hohe Spannung (Saftdruck). Schon ein Regentropfen kann diese lösen, die Fruchtkapsel springt auf und die Samen werden bis 7 m weit geschleudert.
Foto links: Fruchtstand
Fotos rechts: Frucht und noch nicht ganz reife Samen
Der Stängel ist kantig, glatt und hohl. Er erreicht einen Durchmesser von bis zu 5 cm. Oft wirkt er glasig und durchscheinend. In der Regel ist er unverzweigt. An den Wachstumsknoten des Stängel sind die Blätter quirlig angeordnet. Im oberen Teil des Stängels zweigen dort auch kleinere Stiele ab, die Blätter oder Blütentrauben tragen.
Stängel eines dicht stehenden Pflanzenbestandes
Wachstumsknoten eines Stängels mit Blattansätzen
Die Blätter sind gestielt, 10-25 cm lang, ei-lanzettlich geformt und besitzen einen drüsigen, scharf gesägt Rand. Am Blattgrund sitzen Nektardrüsen.
Fotos oben:
- Laubblatt (Oberseite), rund 11,8 cm lang
und 3,4 cm breit
- Blattgrund mit drüsigem Blattrand
- Blattoberfläche
Fotos rechts:
- Stängel und Blattstiel mit Nektardrüsen
- Unterseite eines Blattes
Das Drüsige Springkraut – Neophyt und Gartenflüchtling – stammt aus dem Himalaya und wurde 1837 im „Großen Garten“ in Dresden angesät. Es ist im Laufe der Zeit verwildert und bildet heute vor allem in Auwäldern oft dichte Bestände. 1897 tauchte die Pflanze bei Hamburg auf, 1912 in der Pfalz und in Tirol, 1917 bei Garmisch. Bis Ende des 20. Jahrhunderts hatte sich die Art über ganz Deutschland verbreitet. [Briemle, Gottfried, 1996]
März 2024