Hofkreuz, Helmlehof – Weilersbach

Helmlehof

Steinkreuz an der Seitenstraße der Weilersbachstraße am Talanfang des Weilersbächle gegenüber vom Helmlehof

Helmlehof

In Weilersbach, einem Gemeindeteil von Oberried, steht gegenüber vom Helmlehof, Weilersbachstraße 11, ein „mehrstöckiges“ Hofkreuz aus dem Jahr 1922. Gestiftet wurde es von Andreas Winterhalter und seiner Ehefrau Stephanie, geb. Willmann.

Der relative kleine Korpus des Gekreuzigten und die große INRI-Tafel,
jeweils verglichen mit dem Steinkreuz;
im Hintergrund Häuser vom Oberrieder Ortsteil Zastler, Stollenmattenweg

Helmlehof

Das Hofkreuz steht in einem Blumenbeet am Wiesenrand gegenüber vom Helmlehof. Zwischen Hof und Kreuz verläuft eine enge Seitenstraße der Weilersbachstraße.
Beim Fotografieren verdeckten die üppigen Blumen den unteren Teil die Kreuzsockels.

Auf der Straßenseite des Sockelquaders ist in einem rechteckigen Feld ein Rundbogenfenster eingearbeitet: Der Fensterbogen zusammengesetz aus drei Kreisbögen. Die vertiefte Fensterfläche ist als Schrifttafel genutzt. Unter einem Sternmotiv ist in Rot ausgemalter Schrift zu lesen:
Gedenke wohl mein / lieber Christ dass du auch /
schuld an meinem Leiden / bist, und wen du bist ein /
guter Christ vergiss / nicht zu sagen: /
gelobt sei Jesus Christ. / – Vater unser.
(Über dem „n“ bei „wen“ zeigt ein Strich seine Verdopplung an.)

Helmlehof

Das schlichte Steinkreuz auf dem Sockeldeckel birgt auf seinem etwas breiterem Schaft in einer Nische eine weiße Lourdes-Madonna. Über dem Schaft sieht man ein Eucharistie-Symbol: Ein Kelch mit Hostie. Auf der Hostie das kaum noch lesbare Christus-Monogramm „IHS“ – „Jesus, Heiland, Seligmacher“.

Der ausdruckstarke Korpus mit leichtem Hüftknick ist eine bemalte Holzschnitzarbeit. An der linken Schulter und am linken Arm – diese ohne Hand – erkennt man bei abgeblätterter Farbe deutlich die Schnitte der Schnitzarbeit.
Über den Querbalken eine aufgesetzte, helle INRI-Tafel.

Anlass, Grund für die Errichtung des Hofkreuzes

Bei Hermann Althaus ist zu lesen:
Den jungen Eheleuten Andreas und Stephanie Winterhalter wurde Anfang der Zwanzigerjahre ihr Hof nachts angesteckt. „Ein neuer Knecht, der zur „Freiburger Mess“ wollte, aber seinen Wochenlohn dafür nicht voll ausgezahlt bekam, hat, als er betrunken heim kam, aus Ärger, Brandstiftung begangen. Gott sei Dank gab es kein Personenschaden, und auch alles Vieh wurde gerettet.“ Aus Dankbarkeit wurde nach dem Wiederaufbau das Steinkreuz errichtet.

Links und Literatur

Bemerkungen:

September 2024