**Dilger-Kreuz**, zwischen Kirchzarten und Neuhäuser, geschaffen vom Kirchzartener Steinmetz Rudolf Kleiner; im Hintergrund der Roßkopf (737m) mit seinen Windrädern. Foto zoombar und bildschrimfüllend

Fährt man von Kirchzarten in Richtung Kappel auf der Freiburger Straße (K 4909) und biegt, nachdem man die Umgehungsstraße (L126) überquert hat, nach Neuhäuser in die Straße Am Engenberg ab, kommt man cirka 300 m nach der Abzweigung an einer Gruppe von drei Birken vorbei. Zwischen den Birken am rechten Straßenrand steht ein modern gestaltetes Votivkreuz und eine Bank.

Das Votivkreuz aus rotem Sandstein wurde 1970 im Auftrag von Frau Amalie Meder, geb. Dilger, vom Kirchzartener Steinmetz Rudolf Kleiner geschaffen. Er „hat im Schnittpunkt der gedrungenen Balkenarme des 1,80 hohen Steinkreuzes in einem Kreisrund die Köpfe dreier Personen untergebracht. Diese sind einander zugewandt. Ein großer Schleier umfängt den Christuskopf in der Mitte und die beiden unter dem Kreuz stehenden weinenden Personen.“ [Hermann Althaus, aus www.freiburg-dreisamtal.de]

Das Steinkreuz ersetzt, dass von Familie Dilger an der gleichen Stelle 1877 aus Dankbarkeit über eine überstandene schwere Krankheit errichtete Kreuz.

Dieses ursprüngliche Kreuz war zu marode, um es zu renovieren. Um einen Zuschuss für ein neues Kreuz von der Gemeinde Kirchzarten zu erhalten, schreibt Frau Amalie Meder am 5. Februar 1970 an den Gemeinderat – der Zuschuss wurde gewährt. Im Schreiben heißt es unter anderem: „Oben genanntes Kreuz ist eine Stiftung anläßlich der Wiedererlangung der Gesundheit nach schwerster Erkrankung im Jahre 1877. Die Betreuung lag immer in Händen der Familie Dilger aus Neuhäuser (Anwesen Osswald). Seit dem Jahre 1923 oblag mir die Verpflichtung, das Kreuz in Ordnung zu halten. Durch Witterungs- und Kriegseinflüsse hat das Wegkreuz so gelitten, daß es nicht mehr renoviert werden konnte." [Hermann Althaus, aus www.freiburg-dreisamtal.de]

Die Fotos wurden aufgenommen am 14.05.2023 – Kreuz im Schatten – und am 19.02.2008 – Kreuz in der Nachmittagssonne.

Hinweise zum oberen, linken Foto vom 14.05.2023:
Über der rechten Seite des Querbalkens liegen drei Stängel des Inkarnat-Klees (Trivolium incarnatum). Im Hintergrund von Kreuz und Bank ist der Roßkopf (737m) mit seinen Windrädern zu erkennen.

Inschrift auf der Schauseite des Kreuzes - 1. Foto rechts:
WAS WILLl / DAS KREUZ / DAS AM WEGE / STEHT + WILL
DEM WANDE / RER, DER HIER / VORÜBER GEHT / DAS
GROSSE / WORT DES TRO / STES SAGEN + DAS KREUZ /
HET DEINE SSCHULD / GETRAGEN.

Auf der Rückseite ist zu lesen:
FAM. DILGER 1877 / WITWE AMALIE FAM. MEDER 1970

Links / Literatur

Althaus, Hermann: Kreuze, Bildstöcke, Grenzsteine im Dreisamtal und dessen Umgebung; 2002; Seite 71
Vorgängertexte (2000 / 2001) zum obigen Buch, veröffentlicht auf www.freiburg-dreisamtal.de im Rahmen der Artikelserie „Wegkreuze in der Region“ des „Dreisamtälers“; Zugriff im Mai 2023
OpenStreetMap: Kartenauschnitt mit dem Standort des Kreuzes; Zugriff im Mai 2023