Informationsstein zur **Ebneter Sohlrampe** mit Blick in Richtung Dreisam

An der Dreisam steht auf Höhe des Wasserwerks unterhalb des Brunnen-stegs zwischen Dreisam-uferweg und Dreisam ein Granitstein mit Infor-mationstafel zur dortigen Sohlrampe.

Aufgestellt wurde er 1993 vom „Amt für Wasserwirt-schaft und Bodenschutz Freiburg“ des Landes Baden-Württemberg.

Anlass war die Fertigstellung der „Ebneter Sohlrampe“ in Form einer „Rauhen Rampe“. Die Rampe ersetzt ein Wehr der ehemaligen Runz-Genossenschaft, dass durch das Hochwasser am 22.12.1991 weitgehend zerstört wurde.

Die Tafel enthält knappe Informationen zu den Maßen der Sohlrampe und zur Form und Bedeutung einer „Rauhen Sohlrampe“:

Ebneter Sohlrampe
Länge: 50m. Breite: 22m. Höhenunterschied: 2,25m. / Bemessungshochwasser HQ100 = 190m3/s
Erbaut: September/Oktober 1993
Beim Jahrhunderthochwasser am 22.12.1991 wurde das Wehr der / ehemaligen Runzgenossenschaft Ebnet weitgehend zerstört.
Da die Wehrfunktion seit langem aufgegeben war. Konnte ein neues / Bauwerk in Form einer „Rauhen Sohlrampe“ in das Flußbett der / Dreisam eingebaut werden.
Nach dem Vorbild eine natürliche Wildbach-Gefällstrecke wird der / Höhenunterschied im Flußbett durch einen Rampenaufbau / aus Schwarzwald-Granitblöcke ausgeglichen.
Es wurden insgesamt 6000to Steine eingebaut.
Durch diese Bauweise werden die ökologischen Nachteile eines / Wehrbauwerkes beseitigt. Fische und Kleinlebewesen können die / Dreisam an dieser Stelle wieder frei durchwandern wandern.
Land Baden-Württemberg / Amt für Wasserwirtschaft und Bodenschutz Freiburg

Hinweis:
Bemessungshochwasser HQ₁₀₀= 190 m³/s: größter Wasserdurchfluss, das die Sohlrampe bei einem Hochwasser, das in dieser Stärke statistisch nur alle 100 Jahre vorkommt, noch schadlos abführen kann.

Foto links:
Blick flussabwärts, rechts im Hintergrund der Dreisam-uferweg

Foto rechts:
Blick auf die Dreisam beim Ende der "Rauhen Sohlrampe"

Historischer Hinweis

Das ersetzte Wehr – Höhe etwa 2,50m – staute ehemals das Dreisamwasser auf, um es über Gräben, in Südbaden „Runzen“ genannt, Verbrauchern zuzuleiten. Es diente der Wiesenbewässerung, aber auch dem Betrieb von Mühlen. Den Erhalt des Wehrs, Bau und Unterhalt der Runzen sowie die Wasserentnahme regelte die Ebneter Runz-Genossenschaft. Sie wurde 1893 gegründet. Die Genossenschaft hatte mit erheblichen Kosten 1949 das Wehr wieder instand gesetzt. [Karl Joseph Rößler]

Quelle des Fotos: Archiv Erich Wickersheim, abgedruckt in
„ebnet zwischen gestern und heute – Ein Führer zu den Info-Tafeln“;
Herausgeber: Verein für Denkmalpflege Freiburg i.Br.; 2013

Links und Literatur

Alemannische Seiten: Runzen (Begriffserläuterung); Zugriff im Juli 2023
Rößler, Karl Joseph: Aus der Geschichte des Dorfes Ebnet; Selbstverlag der Ortsverwaltung Ebnet, 2. Auflage 1977; Seite 87
OpenStreetMap: Kartenausschnitt mit dem Standort des Informationssteine; Zugriff im Juli 2023
Wikipedia – Die freie Enzyklopädie: Runzgenossenschaften; Zugriff im Juli 2023