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Eistage an der Dreisam 2017
Nach mildem Herbst und Winteranfang 2016 überraschte das Ende des Monats Dezember und der Januar 2017 mit knackigen Minustemperaturen, die am Januarende für mehrere, aufeinanderfolgende Nächte auf Temperaturen unter -10°C fielen. In diesem Zeitraum – November 2016 bis Januar 2017 – gab es wenig bis gar keine Niederschläge.
Die Dreisam und ihre Zuflüsse führten in dieser Zeit sehr wenig Wasser, der Eschbach bei Ebnet war vollständig trocken gefallen. Das wenige Dreisamwasser floss, dort wo künstliche Rampen eingebaut waren, nur an wenigen Stellen zwischen den Steinen flussabwärts. Rechts und links davon stand das Wasser, aufgestaut vor Steinen und Steinbarrieren – günstige Bedingungen zum eine Eisschicht zu bilden.
Der Winter 2016/17 wurde zunächst nur durch morgendlichen Raureif sichtbar. Erstmals fiel in dieser trockenen Zeit am 4. Januar Schnee vom Dreisamtal bis hinauf zum Feldberg. Die Schneemengen hielten sich allerdings in Grenzen. Bis Ende Januar waren die Schneehöhe links und rechts der Dreisam bei Ebnet auf knapp 10 cm zusammengesackt.
Die strengen Frostnächte zum Ende des Januar hin bescherten der Dreisam, bis kurz unterhalb des Sandfang, eine malerische Eislandschaft: teils Glitzernde, teils matte Eisflächen bedeckten weite Teil des Bachbetts, zerschnitten durch schnell fließendes, dunkel erscheinendes Wasser, das immer wieder unter dem Eis verschwand. Mehrere Zentimeter über dem dahinschießenden Wasser spannten sich frei schwebend die Eisdecken und ihre Ränder. Nach unten wuchsen – zum Wasser hin – Eiszapfen wie Stalaktiten, vom Rand aus dünne, lange Eiskristalle-Bordüren. Bei steigender Tageswärme oder Sonneneinstrahlung begann das Eis hörbar zu leben: Eisrisse sprangen auf, Eisdecken brachen zusammen.
Eis auf der Dreisam gesehen vom nördlichen Dreisamufer aus auf der Höhe des Gewanns "Mittleres Grün".
Morgenspaziergang, zwischen 9.00 Uhr und 10.30 Uhr, entlang der Dreisam, flussaufwärts bis zum Brunnensteg auf der Nordseite, dann flussabwärts auf der Südseite bis zum Schlosssteg. In den Nächten vorher hatte es bis zu -15°C. Beim Beginn des Rundwegs waren es immer noch -8°C.
Morgendlicher Blick auf die vereiste Dreisam, links flussaufwärts, in der Mitte flussabwärts und rechts auf das gegeüberliegende Ufer.
Graureiher und Wasseramseln in der Dreisam, ein Graureiher auf dem linken Foto unter dem Brunnensteg und auf dem Foto in der Mitte in seinem Zentrum.
Blick auf die vereiste Dreisam vom Südufer flussabwärts – linkes und mittleres Foto. Rechtes Foto: Das Dreisamufer mit Blick nach Osten, im Hintergrund links der Brunnensteg.
Auf dem Rundweg entdeckt:
- Schilfgras im Eis eingeschlossen- ein vom Eis gefasster Stein- eine Eis-Setzung
Die Dreisam vor dem Ebneter Schloßsteg:
östlich vom Steg reizvolle Eisschichtungen im Spiel von Licht und Schatten.
Die Temperatur steigt deutlich an, zudem ist klares Sonnenwetter: Das Eis beginnt zu schmelzen.
Linkes Foto: Die Dreisam westlich des Wohnkomplexes "Alte Sägemühle", Freiburg-Ebnet, mit Blick nach Osten. Die beiden rechten Fotos sind aufgenommen vom Ebneter Schloßsteg aus und zeigen die Dreisam und das schmelzende Eis östlich vom Steg.
Die Eispracht verschwand kurz nach dem 28. 1., ein rascher Temperaturanstieg und anhaltender Regen ließen Eis und Schnee – bis hinauf zum Feldberg – schmelzen und abfließen. Die Daten des Pegel Ebnet belegen diesen raschen Wechsel durch den Anstieg der Wasserhöhe der Dreisam von 20 cm auf 110 cm innerhalb von zwei Tagen.
Februar 2017