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Eisglocken am Ende des Rotbachs
Der Winter bietet im Zusammenspiel von Wasser und niedrigen Temperaturen – ab +4°C – besondere Licht und Formspiele.
Eisglocken sind eine dieser Formspiele.
Regelmäßig treten sie an Bächen und Flüssen auf, wenn Äste von Bäumen und Pflanzen nahe über dem Wasser hänge (siehe Foto rechts). Seltener entstehen Eisglocken am Rand von Eisplatten, die über dem fließenden Waser hänge. Sie sind deutlich kleiner und wirken bizarrer als die Eisglocken mit ihrem hölzernen „Klöppel“, um den sich ihre runden Eisschichten glockenförmig angelagert haben.
Gesehen und fotografiert wurden die nur aus Eis gebildeten Eisglocken (siehe Foto oben) am Rotbach, dort wo er zusammen mit dem Wagensteigbach die Dreisam auf den Weg bringt.
Der Ort der Eisglocken-Beobachtung – das „Ende“ des Rotbachs und der „Beginn“ der Dreisam – liegt im westlichen Zipfel der Gemarkung Burg am Wald, ein Ortsteil von Kirchzarten. Fotografieren lässt sich die Lage des Orts am übersichtlichsten von der Brücke, welche die Landstraße L127 (Stegener Straße) über die Dreisam führt.
Kartengrundlage: OpenStreetMap
Die ersten Meter der Dreisam, gespeist, von links kommend, durch den Wagensteigbach und, von rechts kommend, durch den Rotbach. Sein Wasser fließt weitgehend unter Schnee und Eis in die Dreisam.
Blick den Rotbach aufwärts, gesehen vom Ostufer des Bachs aus, kurz bevor er mit dem Wagensteibach zusammenfließt.
Ausschnitt des linken Fotos
Wie diese „Eisglocken“ am Rand der Eisflächen und teilweise auch unter ihnen entstehen, ist dem Autor nicht bekannt. Er stellt sich vor, dass es ein Zusammenspiel verschiedener Wirkungen ist. Einmal könnten abtauende Tropfen vom Rand der Eisfläche zu kleinen Eiszapfen kristallisieren. An Eiszapfen, die bis ins vorbeifließende Wasser hinunterreichen, friert Wasser an. Daran aufspritzendes Wasser könnte dann ringförmig um diese Eiszapfen anfrieren. Wechselnde Wasserhöhen des Baches könnten für die unterschiedlichen Dicken der Eisglocken verantwortlich sein.
Dezember 2022