Asiatischer Marienkäfer – Harmonia axyridis

As.Marienkäfer

Asiatischer Marienkäfer auf einem Beifuß-Blatt (Artemisia vulgaris).

As.Marienkäfer

Käfer am 15.3.2020 in der Küche, Ebnet
Körperlänge 6 mm, Körperbreite 4 mm

Der Asiatischer Marienkäfer (Harmonia axyridis) besitzt eine Körperlänge von 6 bis 8 mm. Die Färbung der Flügeldecken ist sehr variabel und reicht von schwarz bis dunkelrot, häufig orange. Im Regelfall befinden sich auf ihr 19 schwarzen Flecken. Charakteristisch ist eine oft M-förmige, schwarze Zeichnung auf dem hellen Halsschild.

Verbreitung: ursprünglich aus China und Japan stammend; in Europa zur biologischen Bekämpfung von Blattläusen eingesetzt; 2000 erstmalig ausgewildert in Frankfurt beobachtet; tauchte 2005 im Breisgau auf.

Lebensraum: Käfer frisst Blattläuse, aber auch die Larven anderer Marienkäferarten.

Gefährder: Der Asiatische Marienkäfer droht den Zweipunkt-Marienkäfer zu verdrängen.
Andreas Vilcinskas von der Universität Gießen berichten: Der Zweipunkt-Marienkäfer (Adalia bipunctata) der in den Siebzigerjahren noch einer der häufigsten Käferarten in Deutschland war, ist jetzt stark gefährdet. Dies erklärt sich weitgehend durch einen harten Verdrängungskampf. Als Hauptschuldigen nennt Vilcinskas den Asiatische Marienkäfer (Harmonia axyridis).

As.Marienkäfer

Käfer auf dem Balkon, Ebnet

Er wurde in den Achtzigerjahren zur Schädlingsbekämpfung nach Europa gebracht und hat sich seither rasant vermehrt. Warum ausgerechnet der Zweipunkt-Marienkäfer so stark unter dem Einwanderer leidet, war den Forschern lange ein Rätsel. Zwar ist der Asiatische Marienkäfer größer und vermehrt sich schneller, doch diesen Vorteil hat er auch gegenüber anderen Arten. Mittlerweile weiß man: Für das große Sterben sind Parasiten verantwortlich, die der Asiate mitgebracht hat. Andreas Vilcinskas und sein Team fanden heraus, dass schon seine Larven stark infiziert sind. Der asiatische Käfer verfügt über einen natürlichen Schutzstoff gegen diese Parasiten – ein Schutz, der dem heimischen Zweipunkt-Marienkäfer fehlt. Zum Verhängnis wird dem Zweipunkt-Käfer letztlich sein Appetit: Wenn er die Larven seines asiatischen Artverwandten frisst, infiziert er sich und stirbt. Verstärkt wird das Problem dadurch, dass die gefährlichen Leckerbissen in immer größerer Zahl vorhanden sind. Wenn der Zweipunkt-Marienkäfer es nicht schafft, Abwehr gegen die todbringenden Parasiten zuentwickeln, dürfte er aus Deutschland bald verschwunden sein. [dpa]

Fundstelle

Links, Literatur

Oktober 2020