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Bergkamm der Grenzsteine – FR-Ebnet-West
Historischer Grenzstein, südlich des Roßkopf-Gipfels (737m), auf der westlichen Gemarkungsgrenze von Freiburg-Ebnet
Im Wald am westlichen und östlichen Rand des Welchentals sind zahlreichen historische Grenzsteine auf der Gemar-kungsgrenze von Freiburg-Ebnet zu entdecken – gelben Ellipsen auf der Karte links.
Auf der westlichen Gemarkungsgrenze, angrenzend an die Gemarkungen der Stadt Freiburg, stehen Grenzsteine aus dem Jahr 1790. Die Grenzlinie verläuft dort auf dem breiten Bergkamm, der sich vom Roßkopf (737m) über den Kleinen Roßkopf (562) hinunter ins Dreisamtal zieht.
Auf der östlichen Gemarkungsgrenze, angrenzend an die Gemarkung Stegen-Wittental, stehen Grenzsteine aus dem Jahr 1832. Die Grenzlinie verläuft dort auf dem schmaleren Bergkamm, der sich vom Hornbühl (727m) über den Guckenbühl (533m) hinunter ins Dreisamtal zieht.
(siehe: Zusammenstellung dieser Grenzsteine)
Kartenausschnitt auf der Website von OpenStreetMap
14 historische Grenzsteine aus dem Jahr 1790 lassen sich auf der westlichen Gemarkungsgrenze von Freiburg-Ebnet entdecken.
Alle Grenzsteine sind gleichartig gestaltet (siehe nebenstehende Skizze). An einigen Stellen sind neben diesen Steinen noch kleinere Grenzsteine zu finden.
Auf der Breitseite der Steine, die zur Gemarkung der Stadt Freiburg zeigt, ist das Wappen der Stadt eingraviert. Ein durchgehendes Kreuz – das Attribut des heiligen Georg, des ältesten Stadtpatrons. Unter dem Wappen ist die Jahreszahl der Steinsetzung 1790 eingraviert.
Auf der gegenüberliegende Breitseite, die zur Gemarkung Ebnet zeigt, sind das Wappen der von Sickingen sowie ein großes „E“ für Ebnet und die Jahreszahl der Steinsetzung 1979 eingraviert. Ebnet war zur dieser Zeit Sitz der von Sickingen und Teil der Sickingingschen Grundherrschaft im Dreisamtal.
Die Grenzsteine sind/waren wohl nummeriert. Auf manchen der Grenzsteine sind heute zwei Nummern zu erkennen, eine im Wappen der von Sickingen – zwischen den beiden obersten Kugeln – und eine auf der schmalen Bergseite der Steine. Die Nummerierung steigt von Norden, dem Roßkopf, zum Süden, dem Dreisamtal, hin an, also gegen den Uhrzeigersinn des Ebneter Grenzverlaufs.
Auf der gewölbten Kopffläche der Grenzsteine ist in der Regel eine Rille mit Mittelpunkt eingraviert. Damit wird, durch den Mittelpunkt, der Standort des Grenzsteins und durch die Rillen der Verlauf der Grenzlinie rechts und links vom Stein angezeigt.
Vorgestellt werden im Folgenden die Grenzsteine, beginnend mit dem nördlichsten Grenzstein nahe des Roßkopf-Gipfels und endend mit dem südlichsten Stein, der oberhalb der Jugendherberge Freiburg steht.
Hinweise:
Die Fotos der Kopffläche zeigen immer in Richtung des ansteigenden Bergkamms: Bergseite auf dem Foto oben.
Die angegebene Breite und Tiefe der Grenzsteine wurden unterhalb der Kopffläche gemessen, die Höhe des Grenzsteins in der Regel vom Boden aus bis zum höchsten Punkt der Kopfflächenwölbung.
Grenzsteine zwischen Roßkopf und St. Wendelin
In der Seite aufgenommen und lokalisiert ist erst der folgende Grenzstein:
Grenzstein 59: Der Stein aus rotem Sandstein befindet sich nördlich der Kapelle St. Wendelin (545m) am westlichen Rand der Borderline-Strecke (Abschnitt 3). Er ist schräg in den Boden eingesunken oder zugeschüttet. Im April 2023 war er – im Vergleich zum Oktober 2022 – noch stärker durch Reste des Holzeinschlags vom Frühjahr 2023 zugeschüttet.
Der Grenzstein Nummer 59, fast versunken, direkt neben der Mountainbike-Spur mit seiner Ostseite, auf der das Wappen der von Sickingen zu erkennen ist.
Auf dem obigen Foto vom Oktober 2022 tragen zwei der dicken Fichtenstämme im Hintergrund rote Markierungen als Zeichen dafür, dass sie gefällt werden. Im April 2023 standen sie dann schon nicht mehr.
Freiburg-Seite:im Boden, nicht zu sehen
Ebnet-Seite:Reste des Wappens der von Sickingen – die fünf Kugeln – sind deutlich zu sehen,
die Gravierungen des „E's“ und der Grenzsteinnummer zwischen den oberen Kugeln
sind nur noch zu erahnen (Grenzsteinnummer wahrscheinlich „59“) ; starke Abplatzungen
an den sichtbaren Steinrändern.
Nord-Schmalseite:eingraviert die Zahl 77; Seite stark vermoost
Süd-Schmalseite:im Boden, nicht zu sehen
Kopffläche:eingemeißelte Kerbe abknickend
Lage und Maße: 32T E 418362.7 / N 5316974.2
B = 27 cm; Höhe auf der Nordseite (Länge des Steins über dem Boden): H = 28 cm
Foto oben links:
Ebneter Seite des Steins im Oktober 2022
Foto oben in der Mitte:
Ebneter Seite des Steins im April 2023
Foto oben rechts:
Nordseite des Steins im Oktober 2022, um
die Gravierung zu sehen, wurde der Moos-
belag abgekratzt.
Fotos rechts:
Kopffläche im Oktober 2022 und im April 2023;
die Kopffläche weist nach Süden, bergabwärts
Fünf Grenzsteine zwischen St. Wendelin und Steinhaldenweg
Kartenausschnitt auf der Website von OpenStreetMap
Grenzstein 64: Der Stein aus rotem Sandstein liegt umgefallen fast vollständig auf dem Waldboden im südwestlichen Winkelfeld zwischen St.-Wendelinweg und der Waldschneise, die hangaufwärts zunächst in Richtung kleiner Roßkopf (562m) führt. Entstanden ist die Schneise durch intensive Holz- und Waldarbeit. Der Stein liegt in Süd-Nord-Richtung, der Kopf mit den Wappenfeldern zeigt nach Norden.
Ebneter Seite des Grenzsteins Nummer 64
Freiburg-Seite:Wappen der Stadt Freiburg, Jahreszahl 1790 deutlich zu sehen; großflächig bedeckt mit
graublauen Pilz- oder Flechtenüberzug, Abschabungen am Kreuz im Wappen
Ebnet-Seite:das Wappen der von Sickingen ist vollständig, die Gravierungen „E“ und die
Grenzsteinnummer – vermutlich 64 oder aber 54 – gut zu erkennen; großflächig bedeckt
nicht zu sehen, liegt im bzw. auf dem Waldboden
hin zwischen Wappenspitze und Jahreszahl.
Nord-Schmalseite:eine „0“ am rechten Rand erkennbar, sonst leer; starker Moosbewuchs
Süd-Schmalseite:leer, mit ausgemeißelter, rechteckiger Vertiefung
Kopffläche:nichts zu erkennen
Lage und Maße: 32T E 418343.8 / N 5316775.7 H x B x T = 40 x 32 x 29 cm
Fotos oben: Die beiden Wappenseiten: die Freiburger und die Ebneter Seite.
Foto rechts: Der Grenzstein in seiner ganzen Länge mit der grob behauenen Steinbasis – unterer Foto-Rand – und den ausgearbeiteten Flächen – oberer Foto-Rand.
Die sichtbare Seite des Steins ist die – bei aufgestelltem Stein – nach Süden weisende Seite. Auf der linken Steinseite befindet sich das Freiburger Wappen auf der rechten das Wappen der von Sickingen.
Die rote, "saubere" Teil der Grenzstein-Basis und der Moosrand deuten darauf hin, dass der Stein noch bis vor Kurzem schräg im Boden stand.
Foto links: Die Grenzstein-Basis, gesehen von der Ebneter Seite.
Grenzstein 65 oder 55: Der Stein aus rotem Sandstein steht am Hang zwischen dem kleinen Roßkopf (562m) und der Kapelle St. Wendelin (545m) in Sichtweite der Kapelle. Beim Fotografieren im Jahr 2023 stand er am östlichen Rand der breiten Schneise, die hinunter zum St.-Wendelinweg vor der Kapelle führte. Entstanden ist sie durch intensive Holz- und Waldarbeit.
Freiburg-Seite:Wappen der Stadt Freiburg, Jahreszahl 1790 deutlich zu sehen; Abplatzungen am
oberen Ende des rechten Steinrands.
Ebnet-Seite:das Wappen der von Sickingen ist vollständig, die Gravierungen „E“ und die
Grenzsteinnummer – vermutlich 65 oder aber 55 – sind nur noch schwach zu erkennen;
Abplatzungen am rechten Rand oben.
Nord-Schmalseite:eine „0“ am rechten Rand erkennbar, sonst leer; starker Moosbewuchs
Süd-Schmalseite:leer, mit ausgemeißelter, rechteckiger Vertiefung
Kopffläche:eingemeißelte Kerbe abknickend
Lage und Maße: 32T E 418363.7 / N 5316640.0
H x B x T = 77 x 30 x 28 cm (Höhe 77 cm auf der Ebneter Seite, 72 auf der Freiburger Seite)
Die beiden "Wappenseiten" des Grenzsteins:
- links das nach Westen ausgerichtet Wappen der Stadt Freiburg,
- rechts das nach Osten ausgerichtete Wappen der von Sickingen
Foto links: Auf der Ebneter Stein-Seite ist die Jahres-zahl durch Moosbewuchs verdeckt.
Fotos in der Mitte: Die Nord- und die Südseite des Steins; das rechte der beiden Fotos zeigt im Hintergrund die Kapelle St. Wendelin und Geräte der Waldarbeiter
Foto rechts: die Kopffläche
Die fünf südlichsten, historischen Grenzsteine der Ebneter Westgrenze
Obiger Kartenausschnitt auf der Website von OpenStreetMap
Grenzstein 89/90: Der Stein aus rotem Sandstein steht am östlichen Rand des breiten Kammwegs, der dort gleichzeitig Teil der Borderline-Strecke (Abschnitt 5) ist. Der Kammweg und die Borderline-Strecke kreuzen etwa 150m weiter aufwärts den Steinhaldenweg. Dort steht eine Bank, um die Aussicht nach Ebnet zu genießen.
Blick bergwärts mit der talseite des Grenzsteins
Freiburg-Seite:Wappen der Stadt Freiburg, Jahreszahl 1790 deutlich zu sehen; der rechte, linke und obere
Rand des Steins ist abgeschlagen.
Ebnet-Seite:das Wappen der von Sickingen ist vollständig, die Gravierungen „E“ und
„89“ (Grenzsteinnummer) sind nur noch schwach zu erkennen; linker Rand des Steins
neben dem Wappen abgeschlagen.
Schmalseite-bergwärts:eingraviert „90“
Schmalseite-talwärts:leer, starker Felchtenbewuchs
Kopffläche:eingemeißelte Kerbe fast gradlinig
Lage und Maße: 32T E 418334.7 / N 5316097.7 H x B x T = 49 x 30 x 25 cm
(Höhe gemessen auf der Ebneter Seite des Steins)
Blick talwärts: zu sehen die Freiburger Seite des Grenzsteins und die Bergseite mit der Grenzsteinnummer 90
Ebneter Seite des Grenzsteins und Kopffläche des Steins
Grenzstein ?/?: Der Stein ist im Boden eingesunken oder zugeschüttet worden. Nur noch der oberen Teil des Stein ragt knapp hervor. Der Stein steht westlich, neben dem südlichen Ende einer Sprungschanze der Borderline-Strecke (Abschnitt 5).
Freiburg-Seite:Wappen der Stadt Freiburg, bis zum Querbalken des Wappenfeld vermoost aber gut zu
erkennen. Am oberen Rand des Stein Abriebspuren.
Ebnet-Seite:nur noch der linke obere Teil des Wappens ist sichtbar.
Schmalseiten:verdeckt
Kopffläche:eingemeißelte Kerbe gradlinig
Lage und Maße: 32T E 418273.3 / N 5316036.7 H x B x T = 29 x 32 x 30 cm
(Höhe gemessen auf der Westseite des Steins)
Grenzstein 92/93: Der Stein steht aufrecht östlich der Borderline-Strecke (Abschnitt 5) im Wald und ragt mit seiner stark vermoosten Basis aus dem Boden. Östlich des Steins ist ein sehr niedriger, fußhoher Stein eingesetzt. Gravierungen auf diesem sind nicht zu erkennen.
Ebnet-Seite:vom Wappen ist nur noch der untere Umriss zu erkennen, das E für Ebnet ist zu
erahnen, Jahreszahl 1790 deutlich, Nummer 92 zu erahnen; obere Seite des
Steins sowie linker und rechter Rand abgeschlagen
Schmalseite, bergwärts:eingraviert 93
Freiburg-Seite:Wappen der Stadt Freiburg, Jahreszahl 1790; Gravierung deutlich, Ränder des
Steins abgeschlagen.
Schmalseite, talwärts:leer
Kopffläche:eingemeißelte Kerbe stark abknickend, Oberfläche ausgewaschen, ein Loch
nahe dem Rand der Ebneter Seite
Lage und Maße: 32T E 418079.8 / N 5315885.4 H x B x T = 48 x 29 x 29 cm
(48cm: Höhe bis zum Beginn der Basis; 85 cm von der Kopffläche bis zum Boden der Freiburger Seite)
Die drei gravierten Seiten des Grenzsteine:
- die Ebneter Seite,
- die bergseitige Schmalseite,
- die Freiburger Seite.
rechtes Foto:
Die Kopfseite des Grenzsteins
Foto links:
Ansicht des kleinen "Nebensteins" gegenüber der
Ebneter Seite, auf dem Foto links vom Grenzstrein
Foto rechts:
Flache Kopffläche des "Nebensteins"
Grenzstein 93/94: Der Stein steht im Wald aufrecht oberhalb des Rosskopfhaldenwegs östlich der Borderline-Strecke (Abschnitt 5) und ragt mit seiner Basis aus dem Boden.
Ebnet-Seite:Wappen der von Sickingen, E = Ebnet, Jahreszahl 1790, im Wappen die
Nummer 93; linke obere Seite des Steins bis in das Wappen hinein abgeschlagen.
Schmalseite, bergwärts:eingraviert 94
Freiburg-Seite:Wappen der Stadt Freiburg, Jahreszahl 1790; Gravierung klar und deutlich.
Schmalseite, talwärts:leer, aber mit ausgeschlagener Stelle im Zentrum
Kopffläche:eingemeißelte Kerbe geradlinig
Lage und Maße: 32T E 418005.4 / N 5315887.3 H x B x T = 50 x 30 x 29 cm
(50cm: Höhe bis zum Beginn der Basis; 71 cm von der Kopffläche bis zum Boden)
Foto links: Kopffläche des Grenzsteins
Fotos rechts: Grenzstein gesehen vom Rosskopf-haldenweg aus
Grenzstein 95: Der Stein ist nicht mehr an seinem ursprünglichen Platz. Aufgestellt ist er in Ebnet auf der Grünfläche vor der Dreisamhalle (Unteres Grün 15).
Grenzstein 97/98: Der Stein steht aufrecht am westlichen Rand des Ebneter Wegles, westlich der Boderline-Strecke (Abschnitt 6) oberhalb eines Pfades, der von der Kartäuserstraße hinauf zum Oberen Abfuhrweg führt.
Foto rechts: Blick von Süd nach Nord, entlang des Ebneter Wegles
Ebnet-Seite:Wappen der von Sickingen, E für Ebnet,
Jahreszahl 1790, im Wappen die Nummer 97;
rechter oberer Rand des Steins abge-
schlagen.
Schmalseite, bergwärts:eingraviert 98
Freiburg-Seite:Wappen der Stadt Freiburg, Jahreszahl 1790; oberer Rand des Steins bis ins
Wappen hinein abgeschlagen.
Schmalseite, talwärts:leer
Kopffläche:eingemeißelte Kerbe abknickend
Lage und Maße: 32T E 417728.3 / N 5315829.8 H x B x T = 49 x 30 x 29 cm
April 2023